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Annalena Baerbock und ihr Mann Daniel Holefleisch
© imago

Lobbying, PR, Influencer Marketing: Neuer Job für Baerbocks Mann Daniel Holefleisch

Nach seinem Abgang bei der DHL machte der Mann der Außenministerin eine Pause. Nun ist er wieder beruflich aktiv. Kritik kommt von der NGO Lobbycontrol.

Daniel Holefleisch, der Mann von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), steigt bei der international tätigen Beratungs-Agentur MSL Germany ein, wie das Unternehmen mitteilte.

Holefleisch werde in Teilzeit für das zur Publicis-Gruppe gehörende PR-Unternehmen arbeiten, inklusive einer Vertragsklausel, die Einflussnahme auf das Auswärtige Amt verbietet, heißt es in der Pressemitteilung.

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Die NGO Lobbycontrol ist von der Lösung nicht überzeugt. „MSL ist für viele verschiedene Kunden tätig, mitunter auch für ausländische Regierungen. Vor einigen Jahren etwa für Saudi Arabien“, schreibt der Verein auf Twitter.

„Mit dem Ehemann der deutschen Außenministerin werben zu können, dürfte der Agentur bei der Kundenakquise sicherlich einige Vorteile bringen.“ MSL wirbt mit Expertise im Bereich Lobbying, PR-Kampagnen, Social Engagement und Influencer Marketing.

Die Agentur weist schon jetzt prominent auf ihren neuen Mitarbeiter hin: Sein Gesicht prangt riesig auf der Startseite des Internet-Auftritts der Firma.

Holefleisch stieg als Post-Lobbyist aus

Bis Mitte vergangenen Jahres war Holefleisch als Lobbyist beim Logistikkonzern Deutsche Post DHL tätig. Er arbeitete seit 2017 als „Senior Expert Corporate Affairs“ bei der DHL Group in Berlin und war zuletzt dort für Politikkontakte zuständig.

Bereits vor der Bundestagswahl hatte Baerbock gesagt, wenn sie ein Regierungsamt annehme, „ist ganz klar, dass mein Mann seine Arbeit dort so nicht fortführen kann“. 

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Lobbycontrol fragt in Bezug darauf: „Nun ist sie in einem Regierungsamt – und es nicht erkennbar, warum die Tätigkeit für eine Lobbyagentur besser vereinbar wäre, als die Lobbytätigkeit für die Deutsche Post.“

Doch nicht nur die heikle Kombination von Lobby-Job und Regierungsamt wollte das Ehepaar vermeiden. Es geht ihnen offensichtlich auch um die Organisation des Familienlebens.

Im Mai 2021 hatte Baerbock der „Bild am Sonntag“ gesagt, dass ihr Mann bereits seine Arbeitszeit reduziert habe, da sie „frühmorgens aus dem Haus gehe und in der Nacht nach Hause“ komme. „Mein Mann ist es, der sich vor allem um Kita, Schule, Hausaufgaben und Pausenbrote kümmert.“ Das Paar hat zwei Töchter. (Tsp)

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