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Ein Palästinenser steht in den Trümmern eines durch israelische Luftangriffe zerstörten Warenlagers in Gaza-Stadt.
© dapd

Waffenruhe gebrochen: Neue Scharmützel zwischen Israelis und Palästinensern

Die am Dienstag vereinbarte Waffenruhe zwischen Israelis und Palästinensern ist bereits wieder gebrochen worden. Israels Luftwaffe flog am Donnerstag Angriffe auf den Gazastreifen und reagierte damit nach eigenen Angaben auf den Beschuss mit drei Raketen.

Der Gazastreifen und die umliegenden israelischen Gebiete kommen nicht zur Ruhe. Militante Palästinenser feuerten am Donnerstag trotz der jüngst vereinbarten Waffenruhe erneut eine Grad-Rakete auf die israelische Stadt Beerscheva ab. Sie konnte von einem Raketenabwehrsystem abgefangen werden, wie ein israelischer Militärsprecher mitteilte. Zuvor war bei der Ortschaft Netivot eine Rakete explodiert. Israelische Kampfflugzeuge bombardierten daraufhin zwei Ziele im Gazastreifen. Nach ersten Berichten gab es auf beiden Seiten keine Opfer.

In einer Straßenbahn in Jerusalem stach unterdessen ein Palästinenser nach Polizeiangaben mit einem Messer auf eine israelische Soldatin ein. Die verletzte junge Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Täter konnte entkommen.

Über das Wochenende war es zu den schwersten Kämpfen seit August 2011 gekommen, nachdem der Chef der radikalen Palästinenserorganisation Volkswiderstandskomitee, Zuher al Kesi, und einer seiner Helfer am vergangenen Freitag getötet wurden. Er habe einen schweren Terroranschlag gegen Israel geplant, lautete die Begründung Israels.

Auf palästinensischer Seite gab es bei israelischen Angriffen 26 Tote und mehr als 80 Verletzte. In Israel erlitten mehr als zehn Menschen Verletzungen. Etwa 300 Raketen und Mörsergranaten wurden auf Israel abgefeuert.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte den Iran für die jüngste Gewalt verantwortlich. Er beschuldigte Teheran, Extremisten im Gazastreifen zu bewaffnen, zu finanzieren und auszubilden.

Am Dienstag war nach den viertägigen Auseinandersetzungen unter Vermittlung des Nachbarn Ägypten eine Waffenruhe vereinbart worden. Ägyptischen Diplomaten zufolge willigten die Palästinenser ein, den Beschuss südisraelischer Städte mit Raketen einzustellen. Im Gegenzug habe Israel zugestimmt, keine weiteren Luftangriffe auf militante Palästinenser zu fliegen. Diese Waffenruhe wurde nun wieder gebrochen.

(dpa/dapd)

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