Türkei: Neue Haftbefehle gegen Aktivisten
Ein türkisches Gericht erlässt neue Haftbefehle für bereits freigelassene Aktivisten. Davon sind vier Teilnehmer des Menschenrechts-Workshop in Istanbul betroffen.
Im Zusammenhang mit der Festnahme mehrerer Menschenrechtsaktivisten bei einem Workshop in Istanbul hat ein türkisches Gericht neue Haftbefehle gegen vier bereits freigelassene Aktivisten erlassen. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Freitag, ein Gericht in Istanbul habe einem Einspruch der Staatsanwaltschaft gegen die Freilassung der vier Aktivisten Nalan Erkem, Seyhmus Özbekli, Nejat Tastan und Ilknur Üstün stattgegeben.
Sie waren am 5. Juli zusammen mit sechs weiteren Teilnehmern eines Workshop zu IT-Sicherheit und Stressbewältigung wegen angeblicher Terrorunterstützung festgenommen worden. Gegen den Deutschen Peter Steudtner, den Schweden Ali Gharavi, die türkische Amnesty-International-Direktorin Idil Eser und drei weitere Festgenommene wurde am Dienstag Untersuchungshaft angeordnet. Erkem, Özbekli, Tastan und Üstün kamen hingegen unter Auflagen zunächst auf freien Fuß.
Die Bundesregierung hat die Inhaftierung Steudtners scharf kritisiert. Sie kündigte am Donnerstag an, ihre Beziehungen zur Türkei neu auszurichten. (AFP)