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Alexej Nawalny bei einer Gerichtsanhörung im Februar. Seit Ende März befindet sich der 44-Jährige im Hungerstreik.
© dpa
Update

Inhaftierter Putin-Widersacher: Nawalny-Anhänger hungern mit ihm – Kremlgegner erklärt Hungerstreik nun für beendet

Der in Haft sitzende russische Oppositionelle Alexej Nawalny hat ein Ende seines Hungerstreik angekündigt. Seine Ärzte hatten dringend dazu geraten.

Der im Straflager inhaftierte russische Kremlgegner Alexej Nawalny hat ein Ende seines seit drei Wochen andauernden Hungerstreiks angekündigt. Angesichts „aller Umstände“ beginne er damit, aus dem Hungerstreik auszusteigen, hieß es in einer Mitteilung am Freitag in seinem Instagram-Kanal.

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Mit der Aktion hatte der prominente Gegner von Staatschef Wladimir Putin seit dem 31. März gegen seine laut seiner eigenen Darstellung unzureichende medizinische Versorgung in der Haft protestiert. Nawalny erklärte nun, mit dem Ende seines Hungerstreiks gebe er nicht seine Forderung auf, „den benötigten Arzt zu sehen“.

Er beklagte wie schon vor Beginn seines Hungerstreiks, dass er in Teilen seiner Hände und Beine das Gefühl verliere. Nach eigenen Angaben leidet der prominente Häftling unter einem eingeklemmten Nerv im Rücken.

Am Donnerstag hatten die Ärzte Nawalnys den Oppositionellen letztlich eindringlich zur Beendigung des Hungerstreiks aufgerufen. Sie warnten, dass diesem der Tod drohe, sollte er die Aktion fortsetzen und rieten ihm dringend wieder Nahrung zu sich zu nehmen.

Nawalny-Anhänger hören auf zu essen

Nawalny kündigte bei Instagram an, dass der Genesungsprozess weitere 24 Tage dauern werde: „Sie sagen, es ist noch härter“ als der Hungerstreik. Er habe sich bei seiner Entscheidung auf die Empfehlung seiner Ärzte verlassen, denen er „völlig vertraut“, erklärte Nawalny. Ein weiterer Grund sei die Tatsache, dass einige seiner Unterstützer aus Solidarität ebenfalls aufgehört hätten, zu essen. „Freunde, mein Herz ist voller Liebe und Dankbarkeit für euch, aber ich möchte nicht, dass jemand wegen mir leidet“, erklärte er.

Nawalny war zuvor laut seinem Team zu einer Untersuchung in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses gebracht worden. Untersucht worden sei er in der Stadt Wladimir östlich von Moskau.

[Mehr zum Thema: Der Preis, den Nawalnys Getreue zahlen (T+)]. 

Tausende zeigten sich solidarisch mit Nawalny

Tausende Menschen waren in den vergangenen Tagen in zahlreichen russischen Städten erneut aus Solidarität mit Nawalny auf die Straße gegangen. Dabei wurden nach Angaben der unabhängigen Beobachtergruppe OVD-Info fast 1800 Menschen festgenommen

Nawalny hatte im August einen Anschlag mit einem Nervengift aus der Nowitschok-Gruppe knapp überlebt. Nach dem Anschlag, für den Nawalny den Kreml verantwortlich macht, wurde er nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité behandelt. Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Russland im Januar wurde der Putin-Kritiker festgenommen und später wegen angeblicher Verstöße gegen Bewährungsauflagen zu mehr als zweieinhalb Jahren Lagerhaft verurteilt. (AFP,dpa)

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