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Auch die Einsatzbereitschaft von Flugzeugstaffeln, im Bild ein französischer Mirage 2000-5 Kampfflieger, soll ausgebaut werden.
© REUTERS/Ints Kalnins

Wegen Russland: Nato-Staaten wollen Einsatzbereitschaft von Truppen erhöhen

Berichten zu Folge will die Nato eine neue Eingreiftruppe mit bis zu 30.000 Soldaten aufbauen. Deutschland solle eine "führende Rolle" in dem neuen Bereitschaftspool spielen.

Die Nato-Staaten wollen angesichts möglicher Bedrohungen aus Richtung Russland die Einsatzbereitschaft ihrer Truppen erhöhen. Nach derzeit diskutierten Plänen soll sichergestellt werden, dass weitere rund 30 000 Soldaten im Fall einer Krisensituation innerhalb von 30 Tagen verlegt werden könnten. Auch die Einsatzbereitschaft von Kriegsschiffen und Flugzeugstaffeln soll entsprechend verbessert werden.

Die Verbände mit der erhöhten Einsatzbereitschaft könnten im Ernstfall die schnelle Nato-Eingreiftruppe NRF unterstützen. Sie besteht aus 20 000 besonders schnell verlegbaren Soldaten, die jedes Jahr von anderen Mitgliedstaaten gestellt werden. Hinzu kommt ein Reservepool mit bis zu 20 000 weiteren Soldaten.

Deutschland soll offenbar "führende Rolle" übernehmen

In hohen Nato-Kreisen hieß laut "Welt am Sonntag", Deutschland werde eine "führende Rolle" in dem neuen Bereitschafts-Pool spielen. "Wir müssen schneller werden und eine große Zahl an Soldaten und Gerät zügig bewegen können, um glaubhaft abzuschrecken und Verteidigungsbereitschaft zu zeigen", sagte ein Nato-Diplomat.

Über die Pläne, die auf eine Initiative der USA zurückgehen, berichtete am Wochenende zuerst die „Welt am Sonntag“. Zuvor waren sie bereits vom „Wall Street Journal“ thematisiert worden. Bei einem Verteidigungsministertreffen Ende kommender Woche in Brüssel sollen sie nun weiter vorangetrieben werden und dann auch Thema beim Nato-Gipfel sein. Dieser findet am 11. und 12. Juli ebenfalls in Brüssel statt.

„Wir diskutieren derzeit (...) verschiedene Maßnahmen, um die Einsatzbereitschaft der Nato-Streitkräfte zu erhöhen, so dass sie bei Bedarf schnell verlegt werden können“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am vergangenen Montag am Rande eines Besuchs in Warschau. Die Nato müsse sicherstellen, dass sie glaubwürdige Abschreckung und Verteidigung gewährleisten könne. (dpa, AFP)

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