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US-Präsident Donald Trump.
© REUTERS/Leah Millis

Syrienkonflikt: Nach Drohung strebt Trump mehr Geschäfte mit Türkei an

Am Sonntagabend noch drohte Trump der Türkei mit „wirtschaftlicher Zerstörung“. Keine 24 Stunden später will er die wirtschaftliche Zusammenarbeit ausbauen.

Bei seinem diplomatischen Kurs mit der Türkei hat Donald Trump mal wieder eine Kehrtwende hingelegt. Am Montagabend (Ortszeit) twitterte Trump nach einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, man habe auch über die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder gesprochen – „großes Potenzial für einen deutlichen Ausbau!“ Tags zuvor hatte Trump der Türkei im Falle eines Angriffs auf Kurden in Syrien allerdings noch mit „wirtschaftlicher Zerstörung“ gedroht und damit scharfe Kritik in Ankara ausgelöst.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte am Montag betont, sein Land werde sich Drohungen nicht beugen. Erdogan hatte im abgelaufenen Jahr eine Offensive gegen die kurdischen Kämpfer der YPG in Nordsyrien angekündigt - einem wichtigen Verbündeten der USA im Kampf gegen den Islamischen Staat. Dennoch hatte Trump vor Weihnachten verkündet, er werde die US-Truppen aus Syrien abziehen. Das hatte erhebliche Sorgen über das Schicksal der Kurden auch in Trumps eigener Regierung und bei seinen Republikanern hervorgerufen.

In dem Telefonat am Montag betonte Trump nach Angaben des Weißen Hauses, den USA sei es wichtig, dass die Türkei die Kurden und die von der YPG kontrollierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) nicht „schlecht behandelt“. In der Mitteilung von Erdogans Büro zu dem Telefonat war von diesem Teil des Gesprächs nicht die Rede. Trump twitterte, man habe auch über eine Sicherheitszone von 32 Kilometern gesprochen. Er führte erneut nicht aus, was er damit genau meinte. (dpa)

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