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Ministerpläne offen unter dem Arm: Kris Kobach (rechts) beim Treffen mit Donald Trump
© AFP/Getty Images/Drew Angerer

Fotopanne bei Trumps Personalsuche: Ministerkandidat offenbart versehentlich Anti-Terror-Pläne

Beim künftigen US-Präsidenten Donald Trump gehen potenzielle Minister ein und aus. Ein Anwärter gab dabei vor Fotografen unfreiwillig seine Pläne zur Inneren Sicherheit preis.

Der künftige US-Präsident Donald Trump stellt gerade das Personal für seine Regierungsmannschaft auf und trifft sich dafür zu vertraulichen Gesprächen mit potenziellen Kandidaten. Die Kandidaten geben sich die Klinke in die Hand. Für den Posten des Heimatschutzministers wird dabei Kris Kobach gehandelt, derzeit Secretary of State im Bundesstaat Kansas, ein hoher Posten an dritter Stelle hinter Gouverneur und Vizegouverneur.

Zu einem Fototermin zu seinem Gespräch mit Trump vor dessen Golfclub in Bedminster trug Kobach seine Pläne für das Amt unter dem Arm - gut sichtbar für die Fotografen. So kam die eigentlich als vertraulich gehandelte Agenda Kobachs an die Öffentlichkeit.

"Kobachs strategischer Plan für die ersten 365 Tage" ist das Dokument überschrieben, das der Bewerber außerhalb seiner Mappe unter dem Arm hält. Weit oben auf Korbachs Agenda steht der Plan, potenziellen Terroristen die Einreise in die USA zu verwehren, haben US-Medien auf den Fotos entziffert. Korbach will demnach das strikte Registrierungssystem für die Ein- und Ausreise, das bereits 2002 bis 2011 im "Krieg gegen den Terror" in Kraft war, wiedereinführen. "Alle Ausländer aus hochriskanten Regionen werden verfolgt", heißt es in dem Strategiepapier, das Korbach unter seinem Arm hält. Auch will Korbach als Heimatschutzminister keine Flüchtlinge aus Syrien mehr in den USA aufnehmen.

Brisantes offen zur Schau getragen: Die Pläne von Kris Kobach
Brisantes offen zur Schau getragen: Die Pläne von Kris Kobach
© nach AP-Foto/Carolyn Kaster

Andere Pläne Korbachs, die aus dem Papier herauszulesen sind, entsprechen voll und ganz den Plänen Trumps: Massenhafte Abschiebung krimineller Ausländer und den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Laut dem sichtbaren Teil des Dokuments will Korbach "im ersten Jahr eine Rekordzahl krimineller Ausländer abschieben" und die Mauer zum Nachbarn Mexiko "sehr schnell" errichten lassen.

Zwar offenbarte der sichtbare Teil der Dokumente unter Korbachs Arm keine brisanten Geheimnisse. Doch peinlich ist der Vorfall für den Anwärter auf einen Ministerposten allemal. (Tsp)

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