zum Hauptinhalt
Werden von Präsident Hadi für den Raketenangriff mit mindestens 75 Toten verantwortlich gemacht: Huthi-Rebellen (Archivbild).
© AFP/Mohammed Huwais

Raketenangriff auf Ausbildungslager: Mindestens 75 Soldaten im Jemen getötet

Im Jemen sind Dutzende Regierungssoldaten in einem Trainingscamp in der Provinz Marib getötet worden. Präsident Hadi macht die Huthi-Rebellen verantwortlich.

Mindestens 75 Regierungssoldaten sind im Jemen nach Angaben aus Militärkreisen bei einem Raketenangriff getötet und etwa 100 weitere verletzt worden. Die Angreifer hätten am Samstag eine Moschee in einem Ausbildungslager in der Provinz Marib mit Drohnen attackiert, hieß es am Sonntag. Dort hätten sich Soldaten des Lagers zum Gebet versammelt. Am Samstag war zunächst von 40 Toten die Rede.

Niemand bekannte sich zunächst zu dem Angriff. Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi machte die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, für den Angriff verantwortlich.

Präsident Hadi verurteilte den "feigen und terroristischen" Angriff. Die "schändliche Tat" der Huthi-Rebellen bestätige "zweifellos ihre mangelnde Bereitschaft" zum Frieden, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Saba. Die Huthis "kennen nichts als Tod und Zerstörung" und seien "ein billiges Werkzeug" des Iran in der Region, fügte Hadi hinzu.

Die Regierungstruppen hatten am Freitag eine großangelegte Offensive gegen die Huthis in der Region Nihm nördlich von Sanaa gestartet. Die Gefechte dauerten am Sonntag noch an, wie Saba unter Berufung auf einen Militärvertreter berichtete. Bei den Kämpfen seien bereits dutzende Huthi-Kämpfer getötet oder verletzt worden.

Der Jemen ist eines der ärmsten Länder der arabischen Welt. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen hatten das Land 2014 überrannt und halten seitdem große Teile des Nordjemens und die Hauptstadt Sanaa besetzt. Saudi-Arabien bekämpft die Huthis seit 2015 mit arabischen Verbündeten und will den Einfluss des Iran damit zurückdrängen.

Nach Angaben von Hilfsorganisationen wurden in dem Krisenland bereits zehntausende Menschen getötet, unter ihnen viele Zivilisten. Die UNO spricht von der schlimmsten humanitären Krise weltweit. (dpa/AFP)

Zur Startseite