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Trotz stärkerer Militärpräsenz bekommt Nigeria den Terror nicht unter Kontrolle (Archivbild).
© DPA
Update

Terror gegen Fußball-Fans: Mindestens 21 Tote bei Anschlag auf Public Viewing in Nigeria

Die Islamisten von Boko Haram hatten mit Attentaten auf Fußball-Fans gedroht. Jetzt sind bei einem Selbstmordanschlag im Norden Nigerias mindestens 21 Menschen getötet worden. Der Regierung fällt dazu nur wenig ein.

Bei einem Anschlag auf Fußballfans im Norden Nigerias sind einem Medienbericht zufolge mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 27 weitere wurden teils schwer verletzt, berichtete der Fernsehsender Channels auf seiner Internetseite.

Ein Attentäter platzierte demnach einen Sprengsatz nahe einer Gruppe von Menschen, die in Damaturu im Bundesstaat Yobe am Dienstagabend das WM-Spiel zwischen Brasilien und Mexiko verfolgen wollten. Der Anschlag wurde Augenzeugen zufolge beim Anpfiff des Spiels mit einer Autobombe verübt. Ein Mitarbeiter eines Krankenhauses in der Hauptstadt des Bundesstaates sagte, die Zahl der Opfer könne noch steigen.

Nach Angaben des britischen Senders BBC übernahm bislang niemand die Verantwortung für den Anschlag. Einige islamische Extremistengruppen halten Fußball nach Angaben von Experten für „unislamisch“.
Die Behörden hatten Fans geraten, wegen der Gefahr von Anschlägen Public-Viewing-Veranstaltungen während der Weltmeisterschaft in Brasilien zu meiden. Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hatte mit Anschlägen gedroht. Nigeria leidet seit langem unter den Attacken der Boko Haram.

Sportfans waren in dem afrikanischen Land zuletzt häufig Opfer von Anschlägen. Bei Attacken von Boko Haram in Mubi im Bundesstaat Adamawa kamen Anfang Juni 54 Menschen ums Leben, als sie in Lokalen Sport-Übertragungen zuschauten.

Während des Champions-League-Endspiels Ende Mai fuhr in Jos im Bundesstaat Plateau ein Attentäter mit einem Auto voller Sprengstoff in eine Gruppe von Fans, die das Fußballspiel auf einer Leinwand verfolgten. Vier Menschen starben. Wegen der Bedrohung durch Boko Haram hatten Vorfeld der WM zwei nigerianische Staaten öffentliche TV-Übertragungen verboten. (dpa/AFP)

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