Affäre um SPD-Politiker: Michael Hartmann gesteht Drogenkonsum
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann hat zugegeben, im Jahr 2013 Methamphetamine erworben und konsumiert zu haben. Abhängig sei er jedoch nicht gewesen.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann hat einen kurzfristigen und geringen Drogenkonsum eingeräumt. Er habe sich gegenüber der Staatsanwaltschaft "geständig eingelassen, im Herbst 2013 in geringer eigenverbrauchsüblicher Menge das nach dem Betäubungsmittelgesetz verbotene Methamphetamin erworben und konsumiert zu haben", erklärte sein Anwalt Johannes Eisenberg am Mittwoch in Berlin. Nach etwa einem Monat habe der Politiker den gelegentlichen Konsum "endgültig wieder beendet".
Gegen Hartmann ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Dabei war von der Modedroge Crystal Meth die Rede. Crystal oder auch Meth sind Szenenamen für kristallines Methamphetamin.
Keine Abhängigkeit entwickelt
Hartmann war wegen der Ermittlungen von seinem Amt als innenpolitischer Sprecher der SPD im Bundestag zurückgetreten; der Bundestag hob seine Immunität auf. Bei einer Durchsuchung der Berliner Wohnung von Hartmann wurden aber keine Drogen gefunden.
Hartmann entwickelte während des Drogenkonsums nach Angaben seines Anwalts keine Abhängigkeit. Diese eigene Einschätzung habe eine von ihm veranlasste medizinisch-psychiatrische Untersuchung bestätigt. Hartmann bedaure und bereue, die Betäubungsmittel erworben und konsumiert zu haben.
Drogenkonsum, um leistungsfähiger zu sein
"Ohne sein Fehlverhalten entschuldigen zu wollen, erklärt er es damit, dass er seinerzeit hoffte, nach Drogenkonsum leistungsfähiger zu sein", erklärte sein Anwalt Eisenberg. Das entschuldige Hartmanns Tun aber aus dessen eigenen Sicht nicht. Bis zu einer Entscheidung der Strafverfolgungsbehörden wolle sich Hartmann nicht mehr öffentlich zu dem Geschehen äußern. (AFP)