Kandidaten für die Merkel-Nachfolge: Merz will unbedingt, Laschet gar nicht
Zehn Jahre nach seiner Abkehr von der Politik will Friedrich Merz nun zurückkehren. Ihm gehe es um den Markenkern der CDU, sagt er.
Im Wettbewerb um die Nachfolge für das Amt von CDU-Chefin Angela Merkel (CDU) haben sich jetzt die ersten Kandidaten inhaltlich positioniert. „Wir brauchen Aufbruch und Erneuerung, aber keinen Umsturz“, sagte Friedrich Merz am Mittwoch. Er sehe die größten Herausforderungen in den Fragen von Migration, Globalisierung, Klimawandel, Digitalisierung und seine Aufgabe darin, „Klarheit über den Markenkern der CDU“ zu schaffen. In der Trennung der Ämter von CDU-Vorsitz und Kanzlerschaft sehe er ein „Wagnis“, auf das er sich jedoch einzulassen bereit sei. Merz hatte seine politischen Ämter vor knapp zehn Jahren aufgegeben und ist seither als Jurist und Aufsichtsrat beim Vermögensverwalter Blackrock tätig.
Für den ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen stammenden Gesundheitsminister Jens Spahn ist die Flüchtlings- und Migrationspolitik der wichtigste Grund, warum seine Partei stark an Vertrauen verloren habe. Die Flüchtlingspolitik sei der „weiße Elefant im Raum“, schreibt Spahn in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Aus seiner Sicht sei die Debatte darüber weder beendet, noch seien die Probleme gelöst. Er forderte mehr programmatische „Erkennbarkeit“ und weniger „Beliebigkeit“ der CDU. Dabei gehe es nicht darum, die Partei nach „rechts“ zu rücken.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet kündigte derweil am Mittwoch an, nicht für das Amt des CDU-Bundesvorsitzenden zu kandidieren. Sein Regierungsamt lasse sich nicht mit dem Parteivorsitz vereinbaren, sagte er zur Begründung. Laschet schloss sich Forderungen aus seiner Partei nach Regionalkonferenzen an, auf denen sich die Kandidaten bis zum Parteitag Anfang Dezember den Mitgliedern vorstellen sollen.