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Kann sich vorstellen, dass bald bis zu zehn Millionen Impfungen wöchentlich gemacht werden können: Kanzlerin Angela Merkel.
© AFP/Michael Sohn

Schnelltestsystem soll Lockerungen ermöglichen: Merkel strebt knapp 10 Millionen Impfungen pro Woche an

Die Kanzlerin drückt aufs Tempo: Mehr Tests, mehr Impfungen und das so schnell wie möglich. Dann sieht sie Chancen für Öffnungen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will erreichen, dass in Deutschland pro Woche fast zehn Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden können. „Die Impfkampagne wird sich jetzt immer weiter beschleunigen“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir sprechen im Augenblick darüber, wie es logistisch gelingt, in einer Woche 7,5 bis 9,5 Millionen Dosen zu verimpfen.“

Die Impfzentren schafften das nicht allein, dazu würden noch die niedergelassenen Ärzte gebraucht, sagte Merkel. In Deutschland seien bereits mehr als fünf Millionen Impfungen durchgeführt worden, fast zwei Millionen Menschen hätten bereits den vollen Schutz durch die zweite Dosis.

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Dafür, dass derzeit eine erhebliche Zahl vorhandener Impfstoffe noch nicht verimpft worden sei, gebe es zwei Gründe, erklärte die Kanzlerin: „Vom Biontech-Impfstoff werden viele Dosen für die zweite Impfung zurückgelegt. Außerdem gibt es derzeit bei dem Astrazeneca-Impfstoff ein Akzeptanzproblem.“

Merkel weiter: „Alle Autoritäten“ sagten jedoch, dass man dem Vakzin von Astrazeneca vertrauen könne. Eine Wahlmöglichkeit gebe es aktuell nicht: „Solange die Impfstoffe so knapp sind wie zurzeit, kann man sich nicht aussuchen, womit man geimpft werden will“, betonte sie.

Eine Bevorzugung von Menschen mit Corona-Impfung gegenüber Nichtgeimpften lehnte sie weiter ab. Allerdings könnte in dieser Frage eine Neubewertung nötig werden, wenn die Impfkampagne weiter vorangeschritten ist. Unterdessen trat die Änderung der Impf-Reihenfolge zugunsten von Erzieherinnen und Lehrern in Kraft – sie können ab sofort geimpft werden.

Merkel kündigt umfassendes Schnelltestsystem an

„Wenn wir genügend Menschen ein Impfangebot gemacht haben werden und sich einige partout nicht impfen lassen wollen, wird man überlegen müssen, ob es in bestimmten Bereichen Öffnungen und Zugänge nur für Geimpfte geben soll“, sagte Merkel. Zunächst müsse aber auch „eindeutig“ geklärt sein, dass Geimpfte nicht mehr ansteckend seien.

Angesichts der Ausbreitung hochansteckender Mutationen warnte Merkel vor zu schnellen Lockerungen. „Wir können darüber nachdenken, wie schrittweise Öffnungen aussehen könnten“, sagte sie. Ohne die hoch ansteckenden Mutationen wäre das vergleichsweise einfach möglich.

Nun komme man aber in „eine neue Phase der Pandemie, aus der eine dritte Welle entstehen kann“. Man müsse also klug vorgehen, weil eine dritte Welle „einen neuen kompletten Shutdown in ganz Deutschland erforderlich“ machen könnte.

Voraussetzung für weitere Lockerungen von Alltagsbeschränkungen seien mehr Tests. „Eine intelligente Öffnungsstrategie ist mit umfassenden Schnelltests, gleichsam als Freitesten, untrennbar verbunden“, sagte Merkel.

Das weitere Vorgehen solle bei den Beratungen mit den Regierungschefs der Bundesländer nächste Woche geklärt werden, am 3. März. Merkel sagte weiter: Wie lange es dann dauere, bis ein solches System zum "Freitesten" installiert ist, könne sie auf den Tag genau noch nicht sagen. "Es wird aber im März sein“, kündigte sie an.

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