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Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Pressekonferenz.
© FABRIZIO BENSCH / POOL / AFP
Update

Corona-Gipfel mit der Kanzlerin: Merkel fordert „nationale Kraftanstrengung“ im November

Bund und Länder hätten „belastende Maßnahmen“ gegen die Corona-Pandemie getroffen, sagt die Kanzlerin. In zwei Wochen wolle man wieder beraten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine „nationale Kraftanstrengung“ im November angemahnt, um die Coronavirus-Pandemie wieder einzudämmen. „Wir müssen harte Auflagen machen für die Beschränkung von Kontakten“, sagte Merkel am Mittwochabend nach dem Corona-Gipfel mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder. Die Bürger würden aufgefordert, auf private Reisen und tagestouristische Ausflüge zu verzichten.

„Es sind belastende Maßnahmen“, räumte die Kanzlerin ein. Aber sie dienten dem Ziel, dass das öffentliche Leben in Deutschland im Dezember wieder weitgehend hergestellt werden könne. Es gehe darum, eine akute nationale Gesundheitsnotlage zu vermeiden. Man sei an einem Punkt angekommen, bei dem man bei 75 Prozent der Infektionen nicht mehr wisse, woher sie kämen, sagte Merkel.

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Die Beratungen hätten „in einer sehr ernsten Lage“ stattgefunden. Bund und Länder hätten die Gesundheit, Arbeit und die wirtschaftliche Situation der Menschen im Blick. Merkel verwies darauf, dass Unternehmen nun mehr Heimarbeit ermöglichen sollen.

„Es ist vollkommen klar, wir müssen handeln, und zwar jetzt“, sagte Merkel weiter. Sie begrüßte erarbeitete Hygienekonzepte, die aber im Augenblick nicht mehr ausreichend Wirkung bei der Eindämmung hätten.

Söder: „Wir sind kein Ego-Land“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder rief die Bürger zu Solidarität während der Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf. Es gehe nicht nur um die Freiheit, die der Einzelne habe, sondern auch darum, wie viel Schutz die Gemeinschaft den besonders Betroffenen biete, sagte der CSU-Chef bei der Pressekonferenz.

„Wir sind eine Solidaritätsgesellschaft und kein Ego-Land.“ Es gehe nicht um Loyalität zum Staat und Obrigkeitshörigkeit, sondern um ein Gemeinschaftsgefühl. Söder lobte die Einigkeit der Länderchefs. Es sei ein „ermunterndes Signal“ gewesen, die Entschlossenheit bei allen zu spüren.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) unterstrich: „Wenn wir jetzt zugucken, werden wir vielen Menschen nicht helfen können.“ Es gehe um die Gesundheit und um Menschenleben. Deshalb sei es angemessen, in dieser Situation noch einmal diesen harten Weg zu gehen und solidarisch zu sein. Zwei Wochen nach Inkrafttreten, so kündigte Bundeskanzlerin Merkel es an, würden Bund und Länder erneut beraten. (mit Reuters, dpa)

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