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Bitte keine Monokulturen. Auf einem Feld eines Landwirtschaftsbetriebes wird Mais für eine Biogasanlage und als Futter für Kühe gehäckselt.
© Patrick Pleul / dpa

Europäische Klimapolitik: Mehr Transparenz ist nötig

In Brüssel rechnet man die Realität schön, um die Quote der klimarelevanten Ausgaben zu erfüllen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Susanne Ehlerding

Der Europäische Rechnungshof hat der EU wieder einmal die Leviten gelesen, weil sie die Klimawirksamkeit ihrer Förderpolitik überschätzt. Offenbar rechnet man sich in Brüssel die Realität schön, um die Quote von mindestens 20 Prozent klimarelevanten Ausgaben zu erfüllen. Ab diesem Jahr sollen es sogar 25 Prozent sein.

Die Probleme sind aber auch wirklich nicht einfach zu lösen. Im Agrarbereich müsste vor allem der Tierbestand sinken. Hier entstehen die meisten Treibhausgase, weil Kühe nun mal Methan rülpsen und aus Gülle und Mist das klimaschädliche Lachgas aufsteigt. Wirklich klimawirksam wäre dies jedoch nur, wenn bei uns weniger Fleisch, Milch und Butter verzehrt wird. Sonst würden die Emissionen durch Importe aus andere Weltregionen nur verlagert. Zwar gibt es kleine kleine Fortschritte in den Konsumgewohnheite, aber es geht nicht schnell genug.

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Ein Umdenken kann man eben nicht verordnen – doch nicht einmal unterstützende Kampagnen dafür gab es. Immerhin hat sich das Europäische Parlament kürzlich quergestellt und die Verhandlungen über die nächste Förderperiode der EU-Agrarpolitik abgebrochen. Es fordert mehr klimawirksame Mittel und deren transparente Abrechnung – gut so!

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