Demos gegen Putins Verfassungsänderung: Mehr als 140 Menschen bei Anti-Kreml-Protest in Moskau festgenommen
Putins Verfassungsänderung zwecks Machterhalt stößt weiter auf Widerstand in Russland. Bei einer Demonstration in Moskau gab es zahlreiche Festnahmen.
In Russland sind bei einem Protest gegen die umstrittenen Verfassungsänderungen von Präsident Wladimir Putin mehr als 140 Menschen festgenommen worden. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation OVD-Info nahm die Polizei bis Mittwochabend insgesamt 142 Kreml-Kritiker im Zentrum Moskaus in Gewahrsam. In St. Petersburg, der zweitgrößten Stadt des Landes, beteiligten sich rund tausend Menschen an einem ähnlichen Protest.
Reporter der Nachrichtenagentur AFP sahen in Moskau, wie Demonstranten, aber auch Journalisten, nach der unangemeldeten Demonstration in Polizeiwagen gesteckt wurden. Auch ein AFP-Korrespondent wurde vorübergehend festgenommen.
Die Oppositionspolitikerin Julia Galiamina gab auf Facebook bekannt, dass sie und ihre Tochter in Moskau festgenommen worden seien. Die Demonstranten waren wegen einer Petition für eine mögliche Berufung vor dem Obersten Gerichtshof gegen die Änderung der russischen Verfassung auf die Straße gegangen. Laut Galiamina wurden bislang rund 5000 Unterschriften gesammelt. Viele Demonstranten riefen „Schande“ und „Putin ist ein Dieb“.
Anfang Juli hatte die russische Bevölkerung für die umstrittenen Verfassungsänderungen gestimmt, die Putin zwei weitere Amtszeiten nach dem eigentlichen Ende seiner Kreml-Zeit im Jahr 2024 erlauben. Das Referendum stieß auch international auf Kritik.(AFP)