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Die Soldaten der Bundeswehr sollen für Sicherheit und Frieden sorgen.
© Michael Kappeler/ddp

Bundeswehr: Mehr Achtung für Soldaten!

Die Bundeswehr steht in der Dauerkritik. Aber deutsche Soldaten werden gebraucht, zur Friedenswahrung und Entmilitarisierung. Ein Kommentar.

Obwohl ich erst 21 bin, weiblich, Studentin, nicht wirklich patriotisch, eher pazifistisch und außerdem Vegetarierin, ärgert mich der sich stetig verschlechternde Zustand der Bundeswehr (BDW). Die Mehrheit scheint das heutzutage in Deutschland und in diesen von Wohlstand und Frieden gezeichneten Zeiten wohl eher seltsam zu finden.

Was mich dennoch beschäftigt: Fast 3600 Bundeswehrsoldaten sind derzeit im Auslandseinsatz und riskieren für den Schutz und die Verteidigung der – für uns so selbstverständlichen – westlichen Werte ihr Leben. Jetzt soll die Mandatsobergrenze für den Einsatz am Hindukusch sogar auf 1300 erhöht werden, denn deutsche Soldaten werden zur Friedenswahrung und Entmilitarisierung gebraucht. Trotzdem gibt es diese gleichgültige und verwöhnte Haltung der deutschen Politik und Gesellschaft. Anders als in anderen Ländern, wie etwa den USA, scheint die Anerkennung des Soldatenberufs unter den Deutschen eher von partei-politischen Vorlieben abhängig zu sein.

Ein Freund, der Soldat Jonas G. beispielsweise meint, sein Beruf werde zwar anerkannt, aber nicht geachtet. Und außerdem: „Wie könnten die Deutschen auch die Aufgaben der BDW wertschätzen, wenn sie gar nicht interessiert sind oder nicht wissen, welche Leistungen die Soldaten erbringen.“ Eben dieses Desinteresse und diese Gleichgültigkeit, spiegeln sich meines Erachtens auch im Zustand der BDW wieder: Es mangelt an Ausrüstung und Personal. Dass auch auf politischer Ebene nur minimal an diesem Zustand gerüttelt wird, ist repräsentativ für den Status der BDW in unserer Gesellschaft.

Auch läuft die Bundeswehr Gefahr, bald nur noch wegen „finanzieller Absicherung“, eine letzte berufliche Option für sozial Benachteiligte darzustellen. Doch Soldat sollte kein letzter Ausweg, sondern ein geachteter, angesehener Beruf sein.

Wir Deutschen, die wir in Frieden gebettet und vor Wohlstand lahm geworden sind, sollten unabhängig von politischen Haltungen, lernen dankbar zu sein. Auch dafür, dass andere Verantwortung übernehmen, indem sie ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, um unseren Frieden zu wahren.

Valentina Lewe

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