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Der Hersteller reduzierte die Zahl der Flugstunden von 3000 auf 1500.
© dpa

Bundeswehr kämpft weiter mit der Technik: Mängel auch beim Eurofighter

Die Pannenserie bei der Truppe nimmt kein Ende. Jetzt gibt es Mängel am Eurofighter. Der Hersteller reduzierte die "Lebensdauer" der Maschinen um die Hälfte. Die Bundeswehr will vorerst keine Jets mehr abnehmen.

Der Bundeswehr machen neue Technikprobleme zu schaffen. Betroffen sind diesmal die Eurofighter-Jets. Bei Qualitätskontrollen am hinteren Rumpf wurden der Bundeswehr zufolge „Herstellungsfehler an einer großen Anzahl von Bohrungen“ festgestellt. Als Sofortmaßnahme halbierte der Hersteller die freigegebene Lebensdauer von 3000 auf 1500 Flugstunden. Das Verteidigungsministerium will der Industrie nun vorerst keine neuen
Jets mehr abnehmen - um Nachteile zu vermeiden und ihre Ansprüche zu wahren. Das teilte die Bundeswehr am Dienstagabend auf ihrer Internetseite mit.

Hergestellt wird der Kampfjet von Airbus sowie BAE Systems und Alenia Aermacchi. Der sogenannte Buchbestand der Bundeswehr an Eurofightern liegt bei 109. Im Zuge der Berichte über die Ausrüstungsmisere wurde aber vergangene Woche bekannt, dass davon zurzeit theoretisch 74 verfügbar, aber nur 42 einsatzbereit sind. Der knapp 16 Meter lange Flieger kann zweifache Schallgeschwindigkeit erreichen.

Das Problem an den Bohrungen sind laut Bundeswehr „unzureichende Entgratungen“ durch den Hersteller BAE Systems. Beim Entgraten werden scharfe Kanten entfernt, etwa durch Schleifen. Die Mängel haben laut Hersteller aber keine Auswirkungen auf die Flugsicherheit und die Einsatzfähigkeit, wie die Bundeswehr betonte. „Der Ausbildungs- und Einsatzflugbetrieb ist sichergestellt“, hieß es.

Nun macht auch der "Eurofighter" Leyen zu schaffen

Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass ein erheblicher Teil der Bundeswehr-Systeme momentan nicht einsatzfähig ist, darunter Dutzende Hubschrauber und Transportfahrzeuge. Die Materialprobleme sind so groß, dass Deutschland zurzeit seine Bündniszusagen an die Nato nicht einhalten kann. In einem Krisenfall wäre die Bundeswehr nicht in der Lage, die zugesagten Flugzeuge und Hubschrauber bereitzustellen. Das hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Wochenende eingestanden.

Erst am Dienstag musste ihr Ministerium zudem auf Anfrage eines Grünen-Abgeordneten zugeben, dass der Nato-Einsatz zum Schutz der Türkei vor Angriffen aus Syrien die Raketenabwehr-Einheiten der Bundeswehr an die Grenze der Belastbarkeit bringt. Bei gut einem Viertel (28 Prozent) der seit Anfang 2013 eingesetzten Soldaten konnte die Karenzzeit von 20 Monaten zwischen zwei Einsätzen nicht eingehalten werden.

Bei den aktuell eingesetzten 270 Soldaten liegt der Anteil sogar bei 34 Prozent. Ein Einsatz dauert in der Regel vier bis sechs Monate. Die deutschen „Patriot“-Einheiten sind seit 20 Monaten in Kahramanmaras rund 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt stationiert. Die Raketen sind bisher nicht zum Einsatz gekommen. Ankara hatte darum gebeten, nachdem im Grenzgebiet mehrfach Granaten aus Syrien eingeschlagen waren.

150 Bundeswehrsoldaten stecken bei Rückweg aus Afghanistan fest

Wegen neuer technischer Probleme bei der Luftwaffe mit dem Airbus 310 steckten am Mittwochmorgen rund 150 deutsche Soldaten auf ihrem Rückweg aus Afghanistan fest. Dies berichtete "Spiegel online". Derzeit müssten die deutsche Soldaten weiter auf ihren Rückflug aus Masar-i-Scharif warten, da der normale Truppentransporter aus Sicherheitsgründen nur eingeschränkt fliegen kann. Dem Militärblog "Augen geradeaus" zufolge, der am Dienstagabend auch über den Fall berichtete, sollen die Soldaten jetzt möglicherweise mit einem VIP-Jet, der eigentlich für die Bundeskanzlerin reserviert ist, vom Auslandseinsatz abgeholt werden. dpa/Tsp

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