Machtkampf in Venezuela: Maduro lässt europäische Abgeordnete nicht einreisen
Oppositionsführer Guaidó hatte die Parlamentarier eingeladen. Sie gehören der konservativen EVP-Fraktion an.
Einer Delegation von fünf EU-Parlamentariern ist die Einreise nach Venezuela verweigert worden.
„Wir werden aus Venezuela ausgewiesen. Man hat uns die Pässe abgenommen“, teilte der spanische Abgeordnete Esteban González Pons auf dem Flughafen von Caracas am Sonntag (Ortszeit) via Twitter mit.
Ein Grund sei den Abgeordneten nicht genannt worden.
Die Politiker waren auf Einladung der Nationalversammlung und des Parlamentspräsidenten Juan Guaidó nach Venezuela gereist. Noch am Sonntag mussten sie zurück nach Europa fliegen. Guaidó schrieb auf Twitter, die EU-Abgeordneten seien von einem „isolierten und zunehmend irrationalen Regime“ ausgewiesen worden.
Zur Delegation gehörten neben González Pons die spanischen EU-Abgeordneten José Ignacio Salafranca und Gabriel Mato Adrover, die Niederländerin Esther de Lange und der Portugiese Paulo Rangel. Sie alle sind Mitglieder der konservativen EVP-Fraktion.
In Venezuela tobt ein politischer Machtkampf. Guaidó hatte sich am 23. Januar zum Übergangsstaatschef ausgerufen. Inzwischen haben ihn mehr als 40 Länder als legitimen Interimspräsidenten anerkannt, darunter die USA und Deutschland.
Trotz Protesten im In- und Ausland hatte sich Präsident Nicolás Maduro Anfang Januar für eine zweite Amtszeit vereidigen lassen, die bis 2025 dauert. Die Wahlen vom 20. Mai 2018 waren nach Überzeugung der internationalen Gemeinschaft nicht demokratisch. Bislang steht das Militär offiziell auf der Seite von Maduro. (epd)