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Er ist wieder da: Pegida-Gründer Lutz Bachmann
© dpa

Anti-Islam-Bewegung: Lutz Bachmann ist wieder Pegida-Chef

Er beschimpfte Flüchtlinge als "Viehzeug", posierte als Hitler: Als das bekannt wurde, schmiss Lutz Bachmann Ende Januar den Vorsitz der Pegida-Bewegung hin. Doch nun hat er sich erneut zum Chef wählen lassen.

Rund vier Wochen nach der Aufspaltung der Pegida-Bewegung hat sich der umstrittene Gründer der Gruppe, Lutz Bachmann, erneut zum Vorsitzenden wählen lassen. Einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung bestätigte Pegida auf Facebook. Nach dem Erscheinen eines Bilds in Hitler-Pose und Berichten über fremdenfeindliche Kommentare im Internet war Bachmann am 21. Januar als Organisator zurückgetreten. Kurz drauf zogen sich Sprecherin Kathrin Oertel und vier weitere Mitglieder der Pegida-Führung zurück und gründeten eine eigene "Bewegung für direkte Demokratie".

Medienberichten zufolge war der Grund für das Zerwürfnis, dass Bachmann die Zügel von Pegida nicht aus der Hand geben wollte. Jetzt ist er auch offiziell zurück an der Spitze des Vereins, dem er vor der Trennung von Oertel und den anderen Mitgründern schon vorstand. Eine Versammlung der verbliebenen sechs Pegida-Mitglieder habe ihn erneut zum Vorsitzenden gewählt, berichtet die "Bild". Sein Stellvertreter wurde demnach Siegfried Däbritz, das Amt des Kassenwarts übernimmt Stephan Baumann. Neu im Verein ist die Ex-AfD-Politikerin Tatjana Festerling.

Bachmann war bereits am 9. Februar bei der ersten Pegida-Demonstration nach ihrer Spaltung als Sprecher aufgetreten. Er moderierte die Veranstaltung und hielt selbst eine Rede. Darin verteidigte er vor den Demonstranten die Äußerungen, die zu seinem Rücktritt geführt hatten. Jeder habe so etwas schon Mal am Stammtisch gesagt; die Zitate seien außerdem bearbeitet und gekürzt.

In den vergangenen Wochen hat Pegida zunehmend Anhänger verloren; zu den letzten "Spaziergängen" kamen nur noch 2.000 Menschen - weit entfernt von den 17.000, die Anfang des Jahres auf die Straße gingen. Bachmann setzt zunehmend auf Effekthascherei: So spielte er am 15. Februar den Luther und schlug eine Liste mit zehn Thesen an die Dresdner Kreuzkirche. Zuvor hatte er bereits angekündigt, aus den Reihen von Pegida einen Bürgermeisterkandidaten für die Dresdner Wahl im Juni zu stellen. (Tsp/AFP)

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