zum Hauptinhalt
Ein Bundeswehrsoldat erklärt den Einsatz von Metallsuchgeräten.
© Bundeswewhr

Kampf gegen Islamisten im Irak: Luftschläge gegen IS zeigen Wirkung

Sechs deutsche Bundeswehrsoldaten bereiten in Erbil die Waffenlieferung für die Kurden im Irak vor und unterweisen die Peschmerga. Die sind offenbar optimistisch, was den Kampf gegen die Islamisten angeht.

Die Luftunterstützung für die kurdische Armee im Irak zeigt offenbar Wirkung. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ rückt derzeit nicht weiter vor. Entsprechend gut ist Stimmung in Erbil, wo sich das Hauptquartier der Kurden befindet und derzeit sechs Bundeswehrsoldaten die Übergabe der deutschen Waffenlieferungen an die Peschmerga vorbereiten. „Die Kurden sind sehr optimistisch, denn sie merken, dass die internationale Gemeinschaft mit ihrer Unterstützung Ernst macht“, sagte einer der deutschen Soldaten dem Tagesspiegel.

Dankbar für deutsche Unterstützung

Gerade auch die deutsche Hilfe werde dankbar aufgenommen. „Die Menschen hier haben die Debatte in Deutschland verfolgt und wissen, dass wir uns die Entscheidung, Waffen zu liefern, nicht leicht gemacht haben“, erläutert Major Florian R. Die Deutschen nehmen an den täglichen Lagebesprechungen der kurdischen Armee teil und sind gut informiert über das Geschehen in den Kampfgebieten. In Erbil selbst sei es jedoch ruhig, das Alltagsleben der Großstadt im Nordosten des Irak werde von dem Krieg gegen den „Islamischen Staat“ nicht beeinflusst.

Weitere Soldaten bereiten sich auf Erbil vor

In einem Ausbildungszentrum in einem Vorort Erbils unterweisen die Deutschen derzeit kurdische Soldaten in der Bedienung von Minensonden und von Funk- und Nachtsichtgeräten. Täglich werden 20-30 Soldaten ausgebildet, die ihr Wissen dann an ihre Einheiten weitergeben sollen. Anfang kommender Woche sollen die Geräte aus Deutschland, die derzeit in einem Depot lagern, an die kurdische Truppe übergeben werden. Weitere Lieferungen enthalten Waffen wie die Gewehre G3 und G36 und auch Fahrzeuge. Sie werden in rund zwei Wochen in Erbil erwartet. Dann reisen auch weitere Bundeswehrsoldaten zu Unterweisungen ins Land, jedoch immer nur kleine Teams wie jetzt mit rund sechs Soldaten. Insgesamt bereiten sich für den Einsatz derzeit 40 Soldaten der Luftlandebrigade 26 im Saarland vor.

Kurden sind gut organisiert

Die Zusammenarbeit mit den kurdischen Soldaten sei hervorragend, sagte Major R. dem Tagesspiegel. Viele kurdische Kämpfer sprächen deutsch, weil sie früher in Deutschland gelebt hätten. Die kurdische Armee sei außerdem sehr diszipliniert und gut organisiert. „Das ist keine Bürgerwehr, sondern es sind reguläre Streitkräfte.“

Ausbildung in Deutschland geplant

Insgesamt will Deutschland Waffen und Gerät im Wert von rund 70 Millionen Euro an die kurdischen Peschmerga liefern, und auch über die Beteiligung an einem internationalen Militäreinsatz wird in Berlin debattiert.. Neben den Unterweisungen durch die deutschen Soldaten in Erbil sollen außerdem kurdische Kämpfer in Deutschland an Waffensystemen ausgebildet werden.

Zur Startseite