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Legida-Protest im Januar in Leipzig. Die Teilnehmerzahlen an den Demonstrationen des Pegida-Ablegers gingen zuletzt immer weiter zurück.
© Fabrizio Bensch/Reuters

"No Legida" stellt Gegenprotest ein: Leipziger Pegida-Ableger zum Auslaufmodell erklärt

Der Leipziger Pegida-Ableger Legida sei so gut wie tot, sagt die Protestinitiative "No Legida" - und stellt ihre Gegenaktivitäten in der Messestadt ein.

Wichtige Akteure des Protests gegen Pegida geben dem Leipziger Ableger Legida keine Zukunft mehr. "Legida ist so gut wie über den Jordan gegangen", erklärte die Initiative "No Legida", die eineinhalb Jahre lang die Proteste gegen die montäglichen Kundgebungen in der Messestadt mit organisiert hatte. Zuletzt hätten weniger als 200 Menschen an den Kundgebungen teilgenommen, die Facebook-Seite der fremdenfeindlichen Bewegung sei kaum noch frequentiert. "Der Ofen ist aus, auch wenn der Verein für angewandte Vulgärbeleidigung alle paar Tage online poltert", stellt "No Legida" fest.

Legida war über Monate einer der wichtigsten Ableger von Pegida. Am Stammsitz Dresden mobilisierte die fremdenfeindliche Bewegung nach Angaben der Initiative "Durchgezählt" bei den jüngsten Kundgebungen noch immer zwischen 2000 und 3300 Menschen. In der Landeshauptstadt bleibt der Protest gegen Pegida zahlenmäßig regelmäßig deutlich hinter den Teilnehmerzahlen von Pegida zurück.

"Legida war zuletzt nur noch eine isolierte Erscheinung", heißt es weiter auf der Facebook-Seite von "No Legida". "Der völkische, rechtsreaktionäre bis faschistische Vormarsch ist es jedoch nicht. Dieser ist über Deutschland hinaus vernetzt und tritt unter vielen Gesichtern zum Vorschein. Querfrontaktivisten, Identitäre, Institut für Staatspolitik, Compact, rechte Burschenschaften, Ein Prozent, AfD, FPÖ und immer wieder Alt- und Neonazis." Diese rechten Protagonisten müssten geoutet und ins Licht gezerrt, ihre Selbstinszenierung gestört und als Chimäre entlarvt werden, fordert "No Legida". Die Konzentration des Gegenprotests auf Legida aber hält die Initiative für überholt.

Legida hatte zuletzt noch der früheren Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling eine Bühne geboten, die im Streit mit Lutz Bachmann aus der Pegida-Führung geschasst wurde. Von Leipzig aus rief Festerling dazu auf, paramilitärische Bürgerwehren in Bulgarien zu unterstützen, die dort Jagd auf Flüchtlinge machen.

Für den 3. Oktober - Sachsen richtet in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit aus - mobilisiert Festerling mit ihrer Gruppe "Festung Europa" zum Protest nach Dresden, Kanzlerin Angela Merkel solle dort ihr "blaues Wunder" erleben. Mit dabei sein sollen unter anderem Hannes Ostendorf, Sänger der extrem rechten Hool-Band "Kategorie C" sowie der bulgarische Flüchtlingsjäger Peter Nizamov. Ihn hatte Festerling im Sommer in seiner Heimat besucht.

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