Deutschland vor der Omikron-Welle: Lehrer fordern Notfallplan für Schullockdown
Die Zahl der Omikron-Fälle steigt. Der Deutsche Lehrerverband mahnt daher eine bessere Vorbereitung der Schulen auf die nächste Infektionswelle an.
Angesichts der Zunahme an schweren Corona-Erkrankungen unter Kindern in den USA fordert der Deutsche Lehrerverband die Politik auf, Schulschließungen vorzubereiten. „Sobald die fünfte Welle Deutschland erreicht, müssen wir schnell reagieren können“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Tagesspiegel. Sollten im Januar Distanz- und Wechselunterricht sowie Notbetreuung nötig werden, müssten die Pläne dafür jetzt in Gang gesetzt werden. Bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 7. Januar könne man damit nicht warten.
„Das oberste Ziel muss sein, bis zum Ende des Schuljahres so viel Regelunterricht wie möglich zu gewährleisten“, sagte Meidinger. „Deshalb ist ein kurzer, harter Schullockdown besser, als dass wir die kommenden Monate immer wieder einzelne Schulen schließen müssen.“
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In der Hälfte der Bundesländer beginnt nach derzeitigem Plan in der kommenden Woche der Unterricht wieder, auch in Berlin. Dort gilt die Präsenzpflicht. Ungeimpfte Schüler wie Lehrer müssen sich in der ersten Januarwoche täglich testen.
Die Bundesregierung will einen erneuten Schullockdown vermeiden. „Erklärtes Ziel von Bundesregierung und Bundesländern ist und bleibt es, dass die Kitas und Schulen offen bleiben und der für Kinder und Jugendliche so wichtige Präsenzunterricht weiterhin stattfinden kann“, sagte ein Regierungssprecher am Montag in Berlin.
Immer mehr Kinder in den USA mit Corona im Krankenhaus
In den USA werden immer mehr Kinder ins Krankenhaus eingewiesen, die sich mit der Omikron-Variante des Coronavirus angesteckt haben. Die Behörden in New York stellten seit Monatsbeginn „einen vierfachen Anstieg“ der Covid-19-Krankenhauseinweisungen bei unter 18-Jährigen fest.
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, sprach sich gegen Schulschließungen aus. „Zurzeit sehe ich keinen Anlass, über einen Lockdown der Schulen nachzudenken“, sagte er.
Genug Daten, um den Verlauf der Omikron-Welle richtig einschätzen zu können, würden wohl erst Ende der erste Januarwoche vorliegen. „Ich gehe aber davon aus, dass die Booster-Kampagne und die ab jetzt geltenden Kontaktbeschränkungen ihre Wirkung tun, um die Welle einzudämmen,“ sagte Reinhardt. Es sei wichtig, dass das derzeitige Niveau der Booster-Kampagne aufrechterhalten werde. „Die rund zehn Millionen ungeimpften Erwachsenen sollten sich endlich impfen lassen. Das trägt auch zum Kinderschutz bei“, sagte der Mediziner.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am Montag nach einiger Zeit im Vergleich zum Vortag wieder gestiegen. Das Robert-Koch-Institut verzeichnet einen Zuwachs von Fällen, die der Omikron-Variante zugeordnet werden.