Wahl in Frankreich: Le Pen legt FN-Parteivorsitz vorübergehend nieder
Marine Le Pen, rechtsextreme Präsidentschaftskandidatin des Front National, will sich ganz auf die Stichwahl konzentrieren. Ihr Parteiamt lässt sie daher ruhen.
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat vorübergehend den Vorsitz der rechtsextremen Front National (FN) niedergelegt, um sich auf ihre Präsidentschaftskandidatur zu konzentrieren. „Heute abend bin ich nicht mehr Präsidentin der FN, ich bin Präsidentschaftskandidatin“, sagte die 48-Jährige am Montagabend im TV-Sender France 2. Sie wolle "über den Parteiinteressen" stehen und in der Stichwahl möglichst viele Franzosen hinter sich vereinen. Le Pen gab sich trotz Umfragen, wonach ihr Rivalen Emmanuel Macron im zweiten Wahlgang mit mehr als 60 Prozent der Stimmen rechnen kann, siegesgewiss: "Wir können gewinnen oder besser gesagt, wir werden gewinnen."
Sie wolle die Franzosen sammeln für ein „Programm der Hoffnung, des Wohlstands, der Sicherheit“, sagte Le Pen. Sie hatte am Sonntag in der ersten Runde der Präsidentenwahl 21,4 Prozent der Stimmen gewonnen und damit Platz zwei hinter dem sozialliberalen Bewerber Emmanuel Macron erreicht. Die entscheidende Stichwahl findet am 7. Mai statt. Macron gilt das Favorit für das Finale.
Sie greift Macron direkt an
„Ich erkenne sehr deutlich, dass man sich dem entscheidenden Augenblick nähert“, sagte Le Pen, die die EU bekämpft und aus dem Euro aussteigen will. Sie griff ihren Kontrahenten Macron direkt an: „Weder bei dem Programm noch beim Verhalten von Herrn Macron lässt sich die geringste Liebe für Frankreich erkennen (...)“, sagte sie. Le Pen vertritt eine nationalistische Linie und will beispielsweise wieder die französischen Grenzen kontrollieren. (dpa)