zum Hauptinhalt
Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Kanzlerkandidat von CDU und CSU
© Richard Hübner/ProSieben/dpa

„Nicht als Antisemiten wahrgenommen“: Laschet nimmt Parteikollegen Maaßen in Schutz

CDU-Chef Armin Laschet hat sich hinter Hans-Georg Maaßen gestellt, dem Antisemitismus vorgeworfen wird. Eine Begrenzung der Kanzler-Amtszeit lehnt er ab.

CDU-Chef Armin Laschet hat den auch innerparteilich umstrittenen Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen vor dem Antisemitismus-Vorwurf der Klimaaktivistin Luisa Neubauer in Schutz genommen.

„Ich habe ihn bisher nicht als Antisemiten wahrgenommen“, sagte der Parteivorsitzende am Montag in der Sendung „ProSieben spezial“. Neubauer hatte dem früheren Verfassungsschutzpräsidenten vorgeworfen, antisemitische Inhalte zu teilen und zu verbreiten. Als Beleg führte sie unter anderem an, dass Maaßen etwa auf seinem Twitter-Profil wiederholt „problematische Begriffe wie „Globalisten““ verwende.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Laschet sagte, er würde bestreiten, dass jeder, der dieses Wort benutze, „innerlich ein Antisemit ist“. Dies habe Neubauer behauptet. „Und ich finde, die Belege, die dann gekommen sind, reichen nicht aus.“

Der CDU-Vorsitzende betonte: „Wenn man einen so harten Vorwurf - gerade in diesen Tagen, wo wir echten Antisemitismus erleben - aufstellt, braucht man andere Belege als solche linguistischen.“

Maaßen war von den Delegierten von vier CDU-Kreisverbänden in Südthüringen zum Bundestagskandidaten gewählt worden. Maaßen ist wegen seiner Haltung unter anderem zur Flüchtlingspolitik der Bundesregierung umstritten. Politiker von SPD, Grünen und Linken warfen der CDU vor, mit Maaßen am rechten Rand zu fischen. Massive Kritik kam auch aus den Reihen von CDU und CSU.

Laschet wurde am Montagabend in der Sendung „ProSieben spezial“ auch zur von der FDP in ihr Wahlprogramm gesetzte Forderung nach einer Begrenzung der Amtszeit von Bundeskanzlern befragt.

„Die Amtszeit ist begrenzt, weil nach vier Jahren der Wähler sagt, ob er den Kanzler noch haben will oder nicht“, sagte der Kanzlerkandidat von CDU und CSU. Eine Begrenzung auf zwei Amtszeiten vorzugeben - das fordert die FDP - sei eine „Beschränkung der Entscheidungsrechte des Bürgers“, betonte Laschet. „Wenn der Bürger glaubt, ein Kanzler soll 16 Jahre machen, dann soll er 16 Jahre machen.“ (dpa)

Zur Startseite