Konfliktbarometer: Krieg in der Ukraine laut Experten deeskaliert
Weniger Tote habe es in der Auseinandersetzung in der Ukraine gegeben, beobachteten Konfliktforscher. In anderen Weltregionen habe aber die Gewalt zugenommen.
Nach Einschätzung von Konfliktforschen ist der einzige Krieg in Europa deeskaliert. Der Konflikt in der Ostukraine sei erstmals in die Kategorie „begrenzter Krieg“ herabgestuft worden, teilte das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung bei der Vorstellung seines jährlichen das Konfliktbarometers mit.
2018 seien in der gewaltsamen Auseinandersetzung in der Donbas-Region 200 Menschen ums Leben gekommen. Das sei ein großer Rückgang im Vergleich zu den 13.000 Menschen, die seit Ausbruch der Gewalt 2014 starben, schrieben die Forscher zur Begründung.
Weltweit haben die Forscher gegenläufige Trends erkannt. Das gelte etwa für Asien: In den Kriegen in Myanmar und auf den Philippinen sei die Gewalt zurückgegangen. Jedoch seien einige gewaltsame Krisen auf dem asiatischen Kontinent 2018 noch brutaler geworden.
Dazu gehöre der Konflikt zwischen der buddhistischen Mehrheit und der muslimischen Minderheit in Sri Lanka. Bei der schlimmsten Attacke im März griffen die Buddhisten den Angaben zufolge 450 muslimische Geschäfte sowie 24 muslimische Gebetsstätten an. China war in 14 aktive Konflikte involviert.
Bedenkliche Lage im Nahen Osten
Am bedenklichsten ist den Forschern zufolge die Lage im Nahen Osten und in Nordafrika. Dort seien mehrere Konflikte zu Kriegen eskaliert. Das betreffe die syrische Region Afrin, Ägypten und die Türkei. In Afrika südlich der Sahara habe sich dagegen die Zahl der Kriege von zehn auf vier reduziert. Dort seien auch keine Kriege ausgebrochen. Im Kongo und im Südsudan wurde eine Deeskalation der Kriege registriert.
In Nord- und Südamerika blieb der Drogenkonflikt zwischen mexikanischen Kartellen und der Regierung weiter der einzige als Krieg eingestufte Konflikt in der Region. In Kolumbien und El Salvador sei die Gewalt zurückgegangen. Im Konflikt zwischen Regierung und Opposition in Nicaragua gab es gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.
Vier Kriege weniger auf der Welt
Insgesamt ging die Zahl der Kriege den Angaben zufolge 2018 von 20 auf 16 zurück. Die Zahl der weltweiten Konflikte bezifferten die Forscher auf 372. Davon seien 213 gewaltsam ausgetragen worden. Zum Vergleich: Für das Jahr 2013 hatte das Institut einen ersten Höchststand gemeldet und die Zahl der Kriege auf 20 und die der Konflikte auf 414 beziffert. Im Jahr 1998 nannten die Forscher neun Kriege und 119 Konflikte.
Das Konfliktbarometer erscheint seit 1991 jährlich. Darin analysieren die Forscher das weltweite Konfliktgeschehen. Dazu zählen gewaltlose und gewaltsame Krisen, Kriege, Staatsstreiche sowie Friedensverhandlungen. Zur Einordnung in die Kategorien gewichten sie verschiedene Faktoren, dazu zählen Waffeneinsatz, Flüchtlings- und Todeszahlen sowie Zerstörungen von Häusern, Feldern oder Fabriken. (epd)
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