Geheimtreffen mit Merkel: Kretschmann wirbt für schwarz-grüne Koalition im Bund
Als erster führender Grünen-Politiker hat sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann für eine Koalition mit der Union nach der Bundestagswahl 2017 ausgesprochen.
Gut ein Jahr vor der Bundestagswahl hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) für ein Bündnis von Union und Grünen geworben. Schwarz-Grün passe einfach in unsere Zeit, die geprägt sei von Unsicherheit und Krisen, sagte Kretschmann dem "Spiegel". Der Ministerpräsident steht in Stuttgart an der Spitze der ersten grün-schwarzen Landesregierung.
"Es kommt jetzt darauf an, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu sichern", sagte Kretschmann weiter. Es gehe darum, "Freiheit und Individualismus zu erhalten und zugleich dem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit gerecht zu werden". Laut "Spiegel" hatte sich Kretschmann am vergangenen Sonntag zu einem vertraulichen Abendessen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) getroffen.
In der Diskussion um den Nachfolger des scheidenden Bundespräsidenten Joachim Gauck wandte sich Kretschmann gegen die Idee, einen Kandidaten ohne politische Erfahrung zu nominieren. "Es sollte ein ausgewiesener, erfahrener Politiker sein", sagte der Ministerpräsident. Es sei jetzt nicht die Zeit für Experimente. Es war zuletzt etwa über den Schriftsteller Navid Kermani als möglichem rot-rot-grünen Kandidaten spekuliert worden. (AFP)
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