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Der pro-russische ukrainische Abgeordnete Viktor Medwedtschuk wurde am Dienstag festgenommen.
© Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa
Update

Ukrainischer Putin-Vertrauter: Kreml lehnt Austausch von Gefangenen gegen Medwedtschuk ab

Russland hat offenbar kein Interesse am festgenommenen pro-russischen Abgeordneten. Bidens Völkermord-Vorwurf weist der Kreml entschieden zurück.

Russland hat den von Kiew vorgeschlagenen Austausch des ukrainischen Putin-Vertrauten Viktor Medwedtschuk gegen ukrainische Gefangene abgelehnt. Der Geschäftsmann habe „nichts mit dem militärischen Spezialeinsatz zu tun“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. „Er ist ein ausländischer Politiker.“ Der 67-Jährige habe „nie irgendwelche Beziehungen zu Russland hinter den Kulissen“ gehabt, fügte Peskow hinzu.

Die ukrainischen Behörden hatten am Dienstag die Festnahme des pro-russischen Geschäftsmanns und Abgeordneten Medwedtschuk gemeldet. Er gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bot Moskau daraufhin an, Medwedtschuk gegen Ukrainerinnen und Ukrainer in russischer Gefangenschaft auszutauschen.

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Medwedtschuk wird unter anderem vorgeworfen, ukrainische Militärgeheimnisse an Moskau weitergegeben zu haben. Er war im vergangenen Jahr des Hochverrats angeklagt und unter Hausarrest gestellt worden. Kurz nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar war er untergetaucht.

Putin ist laut Medwedtschuk Patenonkel seiner jüngsten Tochter. Als Abgeordneter leitete Medwedtschuk die wichtigste pro-russische Oppositionsgruppe in der Ukraine. Die Vorwürfe gegen ihn weist er als politisch motiviert zurück.

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew reagierte erbost auf die Festnahme Medwedtschuks reagiert und erhob schwere Vorwürfe gegen Kiew. „Vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als „ukrainische Regierung“ bezeichnen, erklären, dass sie ein Geständnis aus Viktor Medwedtschuk herausprügeln, ihn „schnell und gerecht“ verurteilen und dann gegen Gefangene austauschen wollen“, schrieb Medwedew am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal.

Kreml wirft Biden vor, „Situation zu verdrehen“

Russland wies außerdem den US-Vorwurf eines Völkermordes in der Ukraine entschieden zurück. „Wir sind mit ihnen kategorisch nicht einverstanden“, kommentierte Kremlsprecher Peskow entsprechende Äußerungen von US-Präsident Joe Biden.

„Wir halten Versuche, die Situation so zu verdrehen, für inakzeptabel“, meinte Peskow der Agentur Interfax zufolge. „Erst recht ist das - wie wir bereits gesagt haben - kaum akzeptabel für den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.“

Biden hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angesichts der Gräueltaten in der Ukraine am Dienstag Völkermord vorgeworfen. „Ich habe es Völkermord genannt, denn es wird klarer und klarer, dass Putin einfach versucht, die Idee, überhaupt Ukrainer sein zu können, einfach auszuradieren“, sagte er. (dpa, AFP)

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