USA: Konservativer Senator kritisiert Trump scharf und kündigt Rückzug an
Der US-Republikaner Jeff Flake will nicht "Komplize" einer Präsidentschaft Trump sein. Der Senator kündigte seinen Rückzug an.
Mit scharfer Kritik an US-Präsident Donald Trump hat ein bekannter republikanischer Senator seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur verkündet. Trump stelle eine "Gefahr für die Demokratie" dar, sagte Jeff Flake am Dienstag im Senat in Washington. Er wolle nicht "Komplize" einer "rücksichtslosen" Präsidentschaft sein. Bei den Senatswahlen in einem Jahr werde er deswegen nicht erneut kandidieren.
"Wir müssen aufhören so zu tun, als sei die Erniedrigung der Politik und das Verhalten einiger in unserer Regierung normal", sagte der 54-jährige Senator aus dem US-Bundesstaat Arizona in seiner Aufsehen erregenden Rede. "Das ist nicht normal."
Der Konservative, der als Trump-Kritiker bekannt ist, kritisierte "rücksichtsloses, unerhörtes und würdeloses" Verhalten, außerdem "persönliche Attacken, Drohungen gegen Prinzipien, Freiheiten und Institutionen, die offenkundige Missachtung von Wahrheit und Anstand" sowie "Provokationen" aus nichtigen Anlässen.
McCain würdigt Wutrede Flakes
Der einflussreiche US-Senator John McCain würdigte Flakes Wutrede umgehend: Der Senator sei für das eingestanden, an was er glaube - wohl wissend, dass er dafür einen "politischen Preis" zahlen werde. Auch McCain ist ein bekannter Trump-Kritiker aus den Reihen der Republikaner.
Zuvor hatte Trump den US-Kongress besucht, um für seine Steuerreform zu werben. Bei seinem Eintreffen wurde er von einem Kritiker mit kleinen Russland-Flaggen beworfen. Der Mann rief außerdem immer wieder "Trump ist Verrat".
Der Protestierer wurde als Ryan Clayton identifiziert, Anführer einer Gruppe, die sich für Trumps Amtsenthebung einsetzt. "Dieser Präsident hat sich mit Agenten der russischen Regierung verschworen, die Wahl zu klauen", rief Clayton, bevor er abgeführt wurde.
US-Geheimdienste sehen es als erwiesen an, dass Russland im vergangenen Jahr gezielt versucht hat, den US-Präsidentschaftswahlkampf zugunsten Trumps zu manipulieren. Unklar ist, in wie weit Trumps Team von solchen Versuchen wusste oder gar aktiv mit Russland zusammenarbeitete. (AFP)