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Ein Grund für den Rückgang: Wegen günstiger Wetterbedingungen wurde mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraftanlagen erzeugt.
© imago images/Martin Wagner

Weniger Emissionen: Klimaziel für 2020 ist doch noch zu schaffen

Im vergangenen Jahr sind die Emissionen um mehr als 50 Millionen Tonnen gesunken. 40 Prozent weniger Emissionen als 1990 sind doch noch möglich.

Das Klimaziel für 2020 hat die Bundesregierung offiziell begraben, doch es ist noch zu schaffen: Im vergangenen Jahr sind die Emissionen um mehr als 50 Millionen Tonnen gesunken, sie liegen damit etwa 35 Prozent unter dem Niveau von 1990, wie eine Analyse des Thinktanks Agora Energiewende zeigt. Zum Klimaziel 2020 – eine Reduktion der Treibhausgasemissionen von 40 Prozent gegenüber 1990 – fehlt somit nicht mehr viel.

Braun- und Steinkohlekraftwerke produzierten 2019 weniger Strom als üblich. Als Ursache dafür sehen die Experten mehrere Gründe: zum einen den gestiegenen CO2-Preis aus dem Europäischen Emissionshandel. Dümpelte er vor wenigen Jahren noch bei fünf Euro pro Tonne CO2, liegt er mittlerweile bei rund 25 Euro. Gleichzeitig wurde wegen günstiger Wetterbedingungen viel Strom aus Wind- und Sonnenkraftanlagen erzeugt. Zudem ist der Stromverbrauch in Deutschland zurückgegangen. In diesem Zusammenspiel waren Kohlekraftwerke oft nicht mehr wettbewerbsfähig, ihr Betrieb wurde gedrosselt.
Erneuerbare Energien deckten im vergangenen Jahr über 40 Prozent der Stromnachfrage ab, fast fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Aus Sicht von Bundesumweltministerin Svenja Schulze ist der Rückgang der CO2-Emissionen auch ein Verdienst der Politik. Die Bundesregierung habe in den vergangenen Jahren erste Braunkohleblöcke aus der regulären Stromproduktion genommen, sagte die SPD-Politikerin. Die Reform des Europäischen Emissionshandels, der letztendlich zum Anstieg des CO2-Preises geführt hat, war allerdings ein Projekt aller Mitgliedsstaaten.

Emissionen im Verkehrssektor nehmen zu

Die Bundesregierung darf sich trotzdem nicht zurücklehnen – denn die CO2-Emissionen im Verkehrs- und Gebäudesektor haben zugenommen, wie die Studie zeigt: Dort wurden mehr Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel als im Vorjahr verbraucht. Dadurch wurden die Emissionsminderungen im Stromsystem zum Teil zunichtegemacht.

Im Verkehr führte vor allem der steigende Anteil schwerer Fahrzeuge mit großen Verbrennungsmotoren wie SUVs zu einem Anstieg der Emissionen. „Das, was die Politik im Energiebereich bereits geschafft hat, müssen wir auch im Verkehrssektor hinbekommen“, mahnte Schulze. Das ist als Auftrag an Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gemeint. Und auch beim Kohleausstieg und beim Ausbau der Windenergie müsse Deutschland vorankommen.

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