Ukraine-Krise: Kiew wirft Separatisten Angriff auf Flüchtlinge vor
Laut einem ukrainischen Militärsprecher ist in der Ostukraine ein Flüchtlingskonvoi von prorussischen Separatisten angegriffen worden. Dabei seien viele Zivilisten getötet worden. Ein Separatistensprecher wies den Vorwurf zurück.
Die Regierung der Ukraine hat den Separatisten im Osten des Landes den Beschuss eines Flüchtlingskonvois vorgeworfen. Viele Menschen seien getötet worden, darunter Frauen und Kinder, teilte der Sicherheitsrat in Kiew am Montag mit. Die prorussischen Aufständischen hätten die Kolonne im Gebiet Lugansk mit Raketen und Granaten attackiert, hieß es in der Mitteilung. Separatistensprecher Konstantin Knyrik wies den Vorwurf zurück. Niemand habe eine Flüchtlingskolonne beschossen, sagte er der Agentur Interfax.
Vor den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Aufständischen sind in den vergangenen Wochen Zehntausende geflohen. Die prowestliche Führung in Kiew startete im April eine „Anti-Terror-Operation“ gegen militante Gruppen in der Ostukraine.
Die ukrainische Regierung bekräftigte unterdessen ihren Wunsch nach militärischer Unterstützung aus dem Westen. Die Armee benötige dringend moderne Waffen, sagte Parlamentspräsident Alexander Turtschinow bei einem Besuch in Litauen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte den Westen vor Waffenlieferungen gewarnt. Die ukrainischen Regierungstruppen brachten nach Angaben aus Kiew einen Teil der Separatistenhochburg Lugansk unter ihre Kontrolle. Bei Gefechten im Krisengebiet wurden mindestens 9 Soldaten getötet, 20 wurden verletzt, wie der Sicherheitsrat mitteilte.
Lugansk mit mehr als 200 000 Einwohnern ist seit mehr als zwei Wochen ohne Strom und Wasser. Die Stadt kämpfe ums Überleben, teilten die örtlichen Behörden mit. Auch in der Separatistenhochburg Donezk ist die Wasserversorgung wegen Schäden an einer Filteranlage prekär. Nahezu die ganze Stadt war nach Angaben des Stadtrats ohne Wasser. (dpa)
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