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Ein Bewohner läuft durch ein zerstörtes Wohnviertel in der Hafenstadt Mariupol.
© REUTERS/Alexander Ermochenko

Feuerpause zwischen Russland und der Ukraine: Kiew schickt 45 Busse zur Evakuierung von Einwohnern aus Mariupol

Noch immer sollen mehrere Zehntausende Menschen in der belagerten Hafenstadt festsitzen. Diverse Evakuierungsversuche waren bisher gescheitert.

Nach der russischen Ankündigung einer Feuerpause für Mariupol will die Regierung in Kiew insgesamt 45 Busse zur Evakuierung von Einwohnern aus der seit Wochen massiv beschossenen Hafenstadt entsenden.

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In der vergangenen Nacht sei die ukrainische Regierung vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) informiert worden, "dass Russland bereit ist, den Zugang für humanitäre Konvois aus Mariupol zu öffnen", schrieb Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstagvormittag im Onlinedienst Telegram.

Das russische Verteidigungsministerium hatte am Vortag eine Feuerpause für die südukrainische Stadt angekündigt. Diese sollte den Angaben zufolge am Donnerstag ab 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr MESZ) gelten. Mit der Feuerpause solle die Möglichkeit geschaffen werden, Zivilisten über einen Korridor aus der belagerten Stadt herauszuholen, erklärte das russische Verteidigungsministerium.

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Der Korridor soll den Moskauer Angaben zufolge über die unter russischer Kontrolle stehende Stadt Berdjansk nach Saporischschja führen. Die ukrainische Armee müsse sich außerdem für die Sicherheit der Buskonvois einsetzen, in denen die Zivilisten transportiert werden sollen, erklärte das russische Verteidigungsministerium weiter.

Die ukrainische Vize-Regierungschefin Wereschtschuk hatte die Ankündigungen aus Moskau in der Nacht zunächst noch als weiteren Versuch russischer "Manipulation" bezeichnet. Am Vormittag teilte sie dann aber mit, dass 17 Busse bereits von Saporischschja in Richtung des rund 220 Kilometer entfernten Mariupol losgefahren seien. Weitere 28 Busse warteten noch auf die Genehmigung zur Weiterfahrt am russischen Kontrollpunkt Wasyliwka nahe Saporischschja.

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"Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass Busse heute in Mariupol ankommen und Menschen aufnehmen, die nicht in der Lage waren, aus der Stadt herauszukommen", kündigte Wereschtschuk an. Vereinbarungen über Evakuierungskorridore in verschiedenen Landesteilen der Ukraine waren in den vergangenen Wochen immer wieder verletzt worden. Mariupol konnte von Zivilisten bislang nur in privaten Fahrzeugen verlassen werden, was extrem gefährlich ist.

Mariupol ist seit Wochen von jeglicher Versorgung abgeschnitten und wird von den russischen Streitkräften heftig beschossen. Die Stadt ist mittlerweile weitgehend zerstört, rund 160.000 Bewohner sollen aber weiterhin dort festsitzen. Die Lage in der Stadt ist katastrophal. Nach ukrainischen Angaben wurden dort mindestens 5000 Menschen seit Beginn der russischen Angriffe vor mehr als einem Monat getötet. (AFP)

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