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Kevin Kühnert, stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD, steht nach der Besichtigung der Taxizentrale von Taxi Berlin an einem Taxi.
© Kay Nietfeld/dpadpa

Nach der Morddrohung auf Facebook: Kevin Kühnert will Gegenöffentlichkeit schaffen

Kevin Kühnert will mit seiner Anzeige nach der Morddrohung eine Debatte entfachen und mehr Sensibilität für den Umgang miteinander schaffen.

Juso-Chef Kevin Kühnert hat begründet, warum er Anzeige wegen der Morddrohung auf Facebook erstattet hat. Er wolle eine "Gegenöffentlichkeit" schaffen, sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Und zwar auf Twitter, da, wo er die größte Reichweite habe. "Natürlich habe ich Interesse an einer Verurteilung."

Doch ein Bußgeld sei fast zweitrangig, besonders wichtig sei ihm, eine Debatte und "Solidarität zu organisieren", und die Drohung nicht einfach verschwinden zu lassen. Außerdem wolle er mehr Sensibilität für den Umgang miteinander in sozialen Medien schaffen.

Was ihm im Netz an Hass begegne, erlebe er im direkten Austausch nie, da gehe es fast immer respektvoll zu. In kurzer Zeit bekam sein Eintrag 12.000 Likes.

Schon in der Vergangenheit hatte sich Kühnert gegen Hassnachrichten gewehrt; die Absender angezeigt. Kämen Botschaften von Unternehmensseiten, frage er auch schon mal beim Arbeitgeber nach, ob man denn mit diesen Posts der Mitarbeiter so einverstanden sei. Und auch wenn rechtliche Schritte keinen Erfolg versprächen, "sollten die Fälle wenigstens in der Statistik auftauchen", findet Kühnert.

GaLiGrü

Die Morddrohung: Auf einem Foto, das in seine Facebook-Chronik gepostet wurde, ist eine Hand mit einer Pistole zu sehen, aus der eine Kugel fliegt. Darunter steht der Satz: „Das ist die einzige Antwort auf solche Typen!“

Doch der SPD-Politiker kontert sarkastisch mit zwei Gegenfragen: „1. Warum fliegt das Projektil an der Knarre vorbei?“ und „2. Haben Sie in den kommenden Wochen auch wirklich genügend Zeit, sich um das zu kümmern, was meine Anzeige in Reaktion auf Ihren Beitrag so alles nach sich ziehen wird?“.

Dann fügt er noch an „Falls nicht: Räumen Sie sich im Kalender lieber was frei“ und grüßt mit „GaLiGrü!“. (Tsp)
Korrektur: In einer früheren Version des Textes hieß es, dass Kühnert die Morddrohung auf Twitter erhalten habe. Es handelte sich aber um Facebook. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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