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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
© Imago/Felix Zahn

Merkel kritisiert „Öffnungsdiskussionsorgien“: Kanzlerin fürchtet Wiederaufflammen der Epidemie in Deutschland

Die Kanzlerin hat die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Corona-Maßnahmen außergewöhnlich scharf kritisiert. Armin Laschet reagierte umgehend.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus außergewöhnlich scharf kritisiert.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen machte Merkel am Montag in einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums deutlich, wie unzufrieden sie sei, dass die Botschaft vorsichtiger Lockerungen in einigen Ländern zu „Öffnungsdiskussionsorgien“ geführt habe. Dies erhöhe das Risiko eines Rückfalls sehr stark.

Sie mache sich größte Sorgen, dass sich die gute Entwicklung bei den Corona-Infektionen wieder umkehre, weil sich zu wenige Menschen an die Kontaktbeschränkungen halten würden, machte Merkel demnach deutlich. Die Diskussion über Lockerungen sei nicht hilfreich.

Die Kanzlerin verwies nach diesen Angaben auf die am 30. April geplanten nächsten Verhandlungen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen. Wichtiger sei allerdings noch, wie es eine Woche später aussehe.

Bouffier und Klöckner kritisieren SPD-geführte Bundesländer

Erst am 8. oder 9. Mai werde man einen Überblick darüber haben, wie man in der Wirtschaft vorankomme und wie es in den Schulen aussehe. Merkel habe klar gemacht, dass sie darauf setze, dass sich alle an die bestehenden Kontaktregeln hielten. Sie sei da aber skeptisch.

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Hessens Ministerpräsident und CDU-Vize Volker Bouffier sowie die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner kritisierten nach diesen Angaben etwa das Vorgehen im SPD-geführten Rheinland-Pfalz, wo Zoos und Shopping-Malls wieder öffnen sollten. Die SPD habe dort auch erlaubt, dass Parteiveranstaltungen wieder stattfinden könnten.

Hintergründe zum Coronavirus:

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verteidigte die weitergehenden Lockerungen in seinem Bundesland nach der scharfen Kritik von Merkel. Nordrhein-Westfalen sei das Land der Küchenbauer, sagte Laschet am Montag nach Angaben von Teilnehmern in einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums am Montag. Von anderen Teilnehmern hieß es zudem aber auch, Laschet habe Merkel grundsätzlich unterstützt.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte unter anderem angekündigt, man wolle bereits im ersten Schritt zusätzlich Möbelhäuser und Babyfachmärkte öffnen lassen.

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Unter Leitung von Merkel wollte um 11.00 Uhr das Corona-Kabinett über die Lage beraten. Von 13.00 Uhr an sollte dann auch der CDU-Vorstand mit Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer zu einer Schaltkonferenz zusammenkommen. Im Anschluss wollte Generalsekretär Paul Ziemiak in einer digitalen Pressekonferenz über die Ergebnisse informieren.

Bund und Länder hatten sich nach fast vier Wochen Zwangspause vergangene Woche darauf geeinigt, dass von diesem Montag an kleine und mittlere Geschäfte bis zu einer Fläche von 800 Quadratmetern wieder öffnen dürfen. Die Details hängen von Branche und Bundesland ab.

In den ersten Ländern sollte für die Abschlussklassen die Schule wieder losgehen. Die strikten Kontakt- und Abstandsregeln sollen allerdings mindestens bis zum 3. Mai weiter gelten. (dpa)

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