Handelsstreit: Kanada belegt Stahl und Aluminium aus den USA mit Zöllen
Es ist eine Antwort auf Trumps Strafzoll-Politik: Kanada kündigt Zölle auf Waren aus den USA an. Damit dreht sich die Spirale im Handelsstreit weiter.
Kanada kontert die Strafzölle der USA auf Stahl und Aluminium mit Gegenmaßnahmen und treibt den sich ausweitenden Handelsstreit mit Washington damit weiter voran. Außenministerin Chrystia Freeland kündigte Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus den USA im Wert von umgerechnet zehn Milliarden Euro an, die am Sonntag in Kraft treten sollen.
„Kanada hat keine Wahl, als mit einer maßvollen, gegenseitigen Dollar-für-Dollar-Antwort zurückzuschlagen“, sagte Freeland am Freitag.
Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten Strafzölle gegen den nördlichen Nachbarn waren in diesem Monat in Kraft getreten. Die Zölle sind aus Sicht Kanadas illegal, das Land hat wie die Europäische Union Klage vor der Welthandelsorganisation WTO eingereicht. Die US-Zölle verstoßen nach Einschätzung Ottawas auch gegen die Regeln des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta, das beide Länder sowie Mexiko derzeit neu verhandeln.
Unterdessen berichtet die "Wirtschaftswoche", dass auf die USA im Falle einer Einführung von Autozöllen und damit einer weiteren Eskalation der internationalen Handelsstreitigkeiten weltweit Gegenmaßnahmen auf US-Exporte im Wert von 294 Milliarden Dollar zukommen könnten. Dies schreibe die EU-Kommission in ihrer Stellungnahme zu einer US-Untersuchung über die Einführung von Zöllen auf Autos, berichtete die Zeitung am Freitag.
Die USA "würden das Risiko eingehen, dass rund 20 Prozent der Exporte von Gegenmaßnahmen betroffen wären", heißt es demnach in dem Papier. Die EU-Kommission wollte sich dazu auf Anfrage am Freitag zunächst nicht äußern. (dpa/AFP))