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Ohne Netz: Ecuador hat alle Verbindungen Julian Assanges in seinem Asyl in der Londoner Botschaft des Andenlandes abgeschnitten.
© dpa/Frank Augstein

Wegen Einmischung in Katalonien-Konflikt: Julian Assange bekommt Internet-Verbot

Die equadorianische Botschaft hat dem Wikileaks-Gründer wegen Äußerungen, die dieser über soziale Medien verbreitet hat, das Internet gekappt.

Dem Wikileaks-Gründer Julian Assange ist der Zugang zum Internet gekappt worden: Die Botschaft Ecuadors in London, wo Assange seit fast sechs Jahren im Asyl festsitzt, schnitt ihm alle Kommunikationsverbindungen ab. Zur Begründung hieß es am Mittwoch in einer Erklärung der Regierung in Quito, Assange habe seine Verpflichtung gebrochen, sich nicht öffentlich in Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Die Äußerungen Assanges über soziale Medien gefährdeten die Beziehungen Ecuadors zu den EU-Staaten.

Assange hatte über Twitter die Festnahme des ehemaligen katalonischen Regierungschefs Carles Puigdemont in Deutschland kritisiert und ihn als „politischen Häftling“ bezeichnet.

Assange befürchtet, nach Verlassen des Gebäudes festgenommen und an die USA ausgeliefert zu werden. Die Vereinigten Staaten machen Assange dafür verantwortlich, dass über seine Wikileaks-Plattform brisante US-Dokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak veröffentlicht worden sind.

Als Assange in die Botschaft flüchtete, lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Er befürchtete, nach Skandinavien und schließlich an die USA ausgeliefert zu werden. Im Mai 2017 stellte die Staatsanwaltschaft jedoch überraschend ihre Ermittlungen ein. Scotland Yard kündigte dennoch an, Assange festzunehmen, sobald er die Botschaft verlässt. Die britischen Behörden warfen ihm vor, seine Kautionsauflagen verletzt zu haben, als er in die Botschaft flüchtete. (dpa)

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