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Eine Kandidatin für die Nachfolge des britischen Premiers David Cameron: Andrea Leadsom
© Reuters/Peter Nicholls

Großbritannien nach dem Brexit-Votum: Johnson will Brexit-Unterstützerin für Cameron-Nachfolge

Die britischen Konservativen starten heute ihre Entscheidung über neues Spitzenpersonal. Brexit-Befürworter Boris Johnson will Mitstreiterin Andrea Leadsom als Parteichefin und Premier.

Der frühere Londoner Bürgermeister Boris Johnson hat sich im Rennen um die Nachfolge von Premierminister David Cameron hinter die Kandidatin Andrea Leadsom gestellt. Die Politikerin habe den nötigen "Schwung" und die "Entschlossenheit", die der nächste Regierungschef des Landes benötige, sagte Johnson. Der Brexit-Befürworter stellte sich damit hinter eine Kandidatin, die ebenfalls zu den führenden Vertretern des "Leave"-Lagers gehörte.

Die Energie-Staatssekretärin Leadsom hofft ebenso wie vier weitere Kandidaten darauf, Cameron als Parteichef der Konservativen und damit auch als Regierungschef beerben zu können. Johnson selbst, der als Wortführer des Brexit-Lagers galt, hatte überraschend seinen Verzicht auf eine Kandidatur erklärt, weil er nicht die richtige "Person" für diese Aufgabe sei.

Das Auswahlverfahren am Dienstag. Als klare Favoritin gilt Innenministerin Theresa May. Sie plädierte für den Verbleib in der EU, verhielt sich im Wahlkampf aber sehr zurückhaltend. Neben Andrea Leadsom kandidieren auch Justizminister Michael Gove, der ehemalige Verteidigungsminister Liam Fox und Arbeitsminister Stephen Crabb für das Amt.

In der ersten Phase des Auswahlverfahrens werden die Tory-Abgeordneten in mehreren Durchgängen drei der fünf Kandidaten eliminieren. Daraufhin werden die knapp 150.000 Parteimitglieder im Land über die zwei Spitzenreiter abstimmen. Bis spätestens September soll die Nachfolge stehen.

Leadsom sagte am Montag, sie werde den EU-Austritt des Landes "hart verhandeln". Die Briten hatten bei einem Referendum am 23. Juni mit knapp 52 Prozent für einen Austritt ihres Landes aus der EU gestimmt. Daraufhin kündigte Cameron, der für einen Verbleib Großbritanniens geworben hatte, seinen Rücktritt bis zum Herbst an. (AFP, dpa)

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