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Lone Wolf of Wall Street: New York ist zum Stillstand gekommen.
© Spencer Platt/AFP

Corona-Alarm an der Ostküste: Jeder zweite US-Infizierte lebt in New York

Die Stadt, die niemals schläft, ist zum Stillstand gekommen. Für knapp 20 Millionen Einwohner stehen gerade einmal 3000 Intensivbetten zur Verfügung.

Die Corona-Krise ist in New York angekommen - und das schnell und drastisch: Am 1. März wurde das Virus erstmals in Manhattan nachgewiesen, rund drei Wochen später liegt die Zahl der Fälle - auch aufgrund der sprunghaft angestiegenen Zahl von Tests - bereits bei mehr als 15.000. Im gesamten Bundesstaat sind es bereits 25.000 Fälle. Das bedeutet, dass von den rund 46.000 Coronainfektionen in den USA mehr als die Hälfte aus New York stammt - auch wenn im Rest des Landes sehr viel weniger getestet wird. Rund 125 Menschen sind in der Stadt bereits an den Folgen einer Infektion mit dem Virus gestorben.

„Der April wird schlimmer als der März“

Mit einer baldigen Besserung oder einer Wiedereröffnung der Schulen noch in diesem Schuljahr rechnen nur noch die Wenigsten. „Der April wird schlimmer als der März“, sagte Bürgermeister de Blasio jüngst. „Und ich fürchte, der Mai wird noch schlimmer als der April.“

Im gesamten Staat New York mit insgesamt 19,5 Millionen Einwohner gibt es aktuell gerade einmal 3000 Betten für Intensivpatienten. Da der Bedarf in den nächsten Wochen weiter steigen wird, könnten schon bald zehnmal so viele Betten benötigt werden. Zum Vergleich: alleine in Berlin gibt es für 3,7 Millionen Einwohner knapp 1500 Intensivbetten. New York stehen harte Wochen bevor.

Es werde nicht mehr lange dauern, bis die Krankenhäuser nicht mehr in der Lage sein würden, alle bedürftigen Corona-Patienten zu behandeln, warnt Gouverneur Cuomo. Ein Lazarettschiff der US Navy ist auf dem Weg in den Hafen der Stadt, mehrere Behelfs-Krankenhäuser sollen eingerichtet werden.

Trump will Maßnahmen wieder lockern

Unterdessen will US-Präsident Donald Trump die Restriktionen wegen der Coronavirus-Pandemie rasch wieder lockern. Er wolle, dass das Geschäftsleben wieder weitergehe, „denn unser Land ist dafür bestimmt, offen zu sein“, sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Eine Stilllegung der weltweit führenden Wirtschaftsmacht sei nicht machbar.

„Ginge es nach den Ärzten, würden sie vielleicht sagen, 'Lasst uns die Stilllegung beibehalten, lasst uns die ganze Welt stilllegen'“, sagte Trump. „Wir können das nicht machen und man kann das auch mit dem Land nicht machen, besonders nicht mit der Volkswirtschaft Nummer eins in der Welt“, bekräftigte der Präsident. (dpa,Tsp,AFP)

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