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49 Prozent der Frauen erleben im Beruf "gesetzlich verbotene Situationen".
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Studie: Jeder Zweite fühlt sich im Job sexuell belästigt

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist einer Studie zufolge extrem weit verbreitet. Überraschend: Mehr Männer als Frauen erleben im Job "gesetzlich verbotene Situationen".

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist in Deutschland weit verbreitet. 56 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen haben im Job schon einmal gesetzlich verbotene Situationen erlebt, wie aus einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hervorgeht. Eigenen Maßstäben zufolge werteten jedoch nur sieben Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen die Vorfälle als sexuelle Belästigungen. Das Gesetz verbietet neben verschiedenen Formen verbaler Diskriminierung unter anderem auch das Anbringen pornografischer Bilder.

Laut der Umfrage erleben Frauen deutlich häufiger physische Belästigungen als Männer. Knapp jede fünfte Befragte (19 Prozent) gab an, schon einmal unerwünschte körperliche Annäherungen oder Berührungen erlebt zu haben (Männer: zwölf Prozent). 13 Prozent der Frauen sind demnach schon einmal unerwünscht umarmt oder geküsst worden (Männer: zehn Prozent). Dagegen haben zwölf Prozent der Männer, aber nur drei Prozent der Frauen schon einmal unerwünschte E-Mails, SMS, Fotos oder Videos mit sexuellem Bezug erhalten. Häufigste Urheber der Belästigungen sind beiden Geschlechtern zufolge Männer.

Ein Großteil der Befragten ist der Umfrage nach nur wenig über die eigenen Rechte informiert. So wissen vier von fünf Arbeitnehmern nicht, dass ihr Arbeitgeber sie aktiv vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz schützen muss. 70 Prozent gaben an, in ihrem Betrieb keinen Ansprechpartner zum Thema zu kennen. dpa

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