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"Beraterin" im Weißen Haus: Ivanka Trump, Tochter des US-Präsidenten
© dpa/AP/Andrew Harnik
Update

Bericht der "Washington Post": Ivanka Trump soll privates E-Mail-Konto für Dienstliches genutzt haben

Ivanka Trump, Beraterin ihres Vaters, hat laut einem Bericht gegen Vorgaben des Weißen Hauses verstoßen. Ein Kongressausschuss will ihre E-Mail-Praxis prüfen.

Die Tochter des US-Präsidenten, Ivanka Trump, hat einem Medienbericht zufolge Hunderte dienstliche E-Mails von einem privaten E-Mail-Konto aus verschickt und damit in vielen Fällen wohl gegen Vorgaben des Weißen Hauses verstoßen. Das berichtete die „Washington Post“ am Montag (Ortszeit).

Die Zeitung zitierte einen Anwalt von Ivanka Trump, der die teilweise Nutzung des privaten Mail-Accounts seiner Mandantin einräumte und betonte, dies sei geschehen, bevor sie über die Regeln zum Umgang mit E-Mails informiert worden sei. Der Anwalt versicherte auch, keine dieser Mails habe als vertraulich eingestufte Informationen enthalten. Ivanka Trump habe das persönliche Mail-Konto „manchmal“ genutzt für logistische Fragen und terminliche Absprachen bezüglich ihrer Familie.

Nun kommt wohl eine umfassende parlamentarische Untersuchung ihrer Nutzung eines privaten E-Mail-Kontos für dienstliche Kommunikation zu. Der voraussichtliche künftige Vorsitzende des Ausschusses im Repräsentantenhaus zur Kontrolle der Regierung, Elijah Cummings von den oppositionellen Demokraten, kündigte am Dienstag eine solche Untersuchung an.

US-Präsident Donald Trump hatte seine Tochter Ivanka als „Beraterin“ ins Weiße Haus geholt, wie auch deren Ehemann Jared Kushner. Die E-Mail-Praxis seiner Tochter ist für Trump heikel, da er seiner Konkurrentin im Präsidentschaftswahlkampf 2016, Hillary Clinton, die Nutzung eines privaten Mail-Kontos für dienstliche Belange in höchst angriffslustiger Weise vorgehalten hatte.

Clinton hatte in ihrer Zeit als US-Außenministerin offizielle E-Mails über einen privaten und nicht gesicherten Server verschickt. Das FBI ermittelte deswegen, kam aber im Sommer 2016 zu dem Schluss, dass die Demokratin sich nicht strafbar gemacht hatte. Trump hielt Clinton das Thema aber immer weiter vor und schlachtete die E-Mail-Affäre für seine Zwecke aus.

Jegliche Ähnlichkeit zwischen der E-Mail-Praxis seiner Tochter und den Regelverstößen Clintons wies der Präsidenten gleichwohl energisch zurück: Die Informationen in den betreffenden E-Mails seiner Tochter seien nicht als vertraulich eingestuft gewesen, auch habe sie nichts "versteckt" und keine E-Mails "gelöscht".

Bereits im vergangenen Jahr hatte es Berichte gegeben, wonach mehrere Berater des Präsidenten private E-Mail-Konten nutzten, um Angelegenheiten des Weißen Hauses zu diskutieren - darunter Ivanka Trump und Kushner. Regierungsmitarbeiter hätten die Nutzung der privaten Konten aber als sporadisch beschrieben, hieß es damals. (dpa, AFP)

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