Nach Tod von israelischem Jugendlichen: Israel greift Stellungen der syrischen Armee an
Als Vergeltung für den Tod eines israelischen Jugendlichen hat die israelische Luftwaffe Stellungen der syrischen Armee auf den Golanhöhen angegriffen. Es handele sich um eine "Antwort" auf einen "von Syrien ausgehenden Angriff".
Nach dem Tod eines israelischen Jugendlichen an der Grenze zu Syrien hat die israelische Luftwaffe Ziele im Nachbarland angegriffen. Kampfflugzeuge hätten neun Stellungen der syrischen Armee beschossen, darunter auch Kommandoposten, teilte ein israelischer Militärsprecher in der Nacht zum Montag mit. Die Angriffe seien eine Reaktion auf die Attacke aus Syrien gewesen, bei dem der Jugendliche getötet und zwei weitere Erwachsene verletzt worden seien.
Ministerpräsident Netanjahu telefonierte mit dem Vater des Toten
Nach Angaben der israelischen Armee vom Sonntag war der Junge mit den beiden Erwachsenen - Angestellten des Verteidigungsministeriums - in einem Fahrzeug an der Grenzlinie auf den Golanhöhen unterwegs. Die Ministeriumsmitarbeiter hätten Wasser zu einem Speicher bringen wollen, als ihr Auto gezielt angegriffen worden sei. Im Grenzzaun sei ein Loch gefunden worden. Es war zunächst unklar, warum der Jugendliche in dem gefährlichen Grenzgebiet mit in dem Auto saß.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte den Angriff. Die "Feinde Israels" schreckten selbst vor Attacken auf Zivilisten und der Ermordung von Kindern nicht zurück, sagte er nach Angaben seines Büros bei einem Telefongespräch mit dem Vater des getöteten Jugendlichen.
Der Getötete ist das erste israelische Opfer an der Grenzlinie auf den Golanhöhen seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor mehr als drei Jahren. In dem bergigen Gebiet kommt es seit Beginn des Bürgerkriegs immer wieder zu Zwischenfällen. Israel hatte es 1967 von Syrien erobert.
Die Suche nach den spurlos verschwundenen Jugendlichen geht weiter
Wie ein israelischer Militärsprecher zudem beim Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, setzten Soldaten in der Nacht auf Montag die Suche nach drei jüdischen Jugendlichen fort, die am 13. Juni in der Nähe von Bethlehem im südlichen Westjordanland spurlos verschwunden waren.
In der Nacht zum Sonntag war es dabei zu Auseinandersetzungen gekommen, zwei Palästinenser starben. Nach palästinensischen Angaben starben die Männer in Nablus und Ramallah - mindestens einer wurde von israelischen Soldaten getötet.
Israel wirft der radikalislamischen Hamas vor, hinter den Entführungen zu stehen, obwohl sich bislang keine Palästinenserorganisation zu der Tat bekannt hat. Seit der Verschleppung der Jugendlichen nahm die Armee nach eigenen Angaben mehr als 340 Palästinenser fest, die meisten davon Hamas-Mitglieder. (dpa)