Angriff auf iranische Revolutionsgarden: Israel greift nach eigenen Angaben erneut iranische Ziele in Syrien an
Israel hat wohl erneut iranische Militärziele in Syrien angegriffen. Ziel sei die Al-Kuds-Brigade der Revolutionsgarden gewesen, wie die Armee erklärte.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut iranische Ziele in Syrien angegriffen. Die Armee erklärte in der Nacht auf Montag, Ziel sei die Al-Kuds-Brigade der iranischen Revolutionsgarden. Sie warnte die syrischen Streitkräfte vor jeglichem Versuch, israelisches Territorium oder die israelischen Streitkräfte anzugreifen.
Syrische Staatsmedien berichteten, die Luftabwehr des Landes reagiere auf "feindlichen" Beschuss. Am Sonntag hatten die israelischen Streitkräfte erklärt, eine von Syrien aus abgefeuerte Rakete abgefangen zu haben.
Am Sonntag hatte die israelische Raketenabwehr ein Geschoss abgefangen, das die Al-Kuds-Brigaden auf den Golan abgefeuert haben sollen. Israelische Besucher des Skigebiets Hermon waren Zeugen des Vorfalls. Am Montag sollte die Anlage angesichts der angespannten Lage geschlossen bleiben. Zuvor hatten israelische Kampfjets mehrere Raketen auf den Flughafen von Damaskus abgefeuert, die aber von der syrischen Abwehr abgefangen worden sein sollen.
Laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana war die Luftabwehr auch in der Nacht zum Montag aktiv. Dazu erklärten die israelischen Streitkräfte, Syrien habe „trotz klarer Warnungen, ein solches Feuer zu unterlassen“, Dutzende Luftabwehrraketen abgefeuert. Als Reaktion habe Israels Luftwaffe auch mehrere Abwehrbatterien der syrischen Streitkräfte attackiert.
Israel greift seit Jahren immer wieder Einrichtungen des Irans und der verbündeten libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah in Syrien an. Früher hatte Israel meist zu eigenen Angriffen geschwiegen und Berichte darüber nicht bestätigt. Betont wurde lediglich, dass Israel keine dauerhafte iranische Militärpräsenz in Syrien tolerieren werde. Der Iran ist neben Russland der engste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im seit sieben Jahren laufenden Syrienkrieg.
Geheimdienstminister Israel Katz sagte dem israelischen Fernsehen am Montag, die neue offene Haltung stärke Israels Abschreckung. „Wer sich bekennt, der sagt: ich bin hier“, sagte Katz. Die Botschaft sei eindeutig: Wer Raketen auf Israel abfeuere, „der wird den vollen Preis zahlen“.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Sonntag während eines Besuchs im Tschad gesagt: „Wir haben eine dauerhafte Politik: mit Angriffen gegen die iranische Etablierung in Syrien vorzugehen und jeden zu attackieren, der uns schädigen will.“ (dpa, AFP)