Atomstreit: Iran will Nuklearbrennstäbe hergestellt haben
"Diese Errungenschaft wird den Westen überraschen": Mit Stolz vermelden iranische Medien die Herstellung von eigenen atomaren Brennstäben. Bei einem Marinemanöver im Persischen Golf schoss das Land angeblich Mittelstreckenraketen ab.
Das nukleare Material sei für den Einsatz in Atomkraftwerken bestimmt, berichtete das staatliche Fernsehen am Sonntag. Die Brennstäbe, die natürliches Uran enthielten, seien im Iran hergestellt worden und ins Zentrum des teheranischen Forschungsatomreaktors eingeführt worden, hieß es in dem Bericht weiter. “Diese tolle Errungenschaft wird den Westen überraschend, weil die westlichen Länder darauf gesetzt haben, dass der Iran keine atomaren Brennplatten herstellen kann“, hieß es zudem in einem Bericht der “Teheran Times“. In den Nuklear-Brennstäben ist Brennstoffgranulat enthalten, das in der Regel niedrig angereichertes Uran enthält und Wärme abgeben soll, ohne dabei zu schmelzen. Im Iran berichteten zahlreiche Medien über die Entwicklung. Im englischsprachigen Sender Press TV hieß es, die Brennstäbe würden derzeit auch im Forschungsreaktor auf einen längerfristigen Einsatz hin geprüft.
Die Ankündigung des Irans kommt in einer diplomatisch schwierigen Zeit. Die USA haben im Atomstreit mit der Islamischen Republik gerade am Samstag die Sanktionen verstärkt. Es wird damit gerechnet, dass die Europäische Union (EU) bald folgen wird. Der Westen verdächtigt den Iran, verdeckt nach Atomwaffen zu streben. Der Iran betont stets, seine Atomambitionen dienen lediglich der Technologie für Stromkraftwerke.
Am Sonntag begann Iran zudem mit zuvor angekündigten Raketentests. Im Rahmen eines Marinemanövers nahe der Seestraße von Hormus feuerte die Armee eine Mittelstreckenrakete ab, wie der für die Übung zuständige Admiral Mahmud Mussawi laut Nachrichtenagentur Irna sagte. Die getestete Boden-Luft-Rakete verfüge über „die neueste Technologie, um für Radarsysteme unsichtbare Ziele und intelligente Systeme abzuwehren, die versuchen, die Flugbahn einer Rakete zu stören“, sagte Mussawi.
Seinen Angaben wurde der getestete Raketentyp im Iran „entwickelt und hergestellt“. Teheran hatte am Freitag angekündigt, im Rahmen eines seit dem 24. Dezember stattfindenden Marinemanövers in der Seestraße von Hormus Raketen verschiedener Reichweiten testen zu wollen. Die Tests hatten ursprünglich bereits am Samstag beginnen sollen. Dann teilte die iranische Armee jedoch mit, erst „in den kommenden Tagen“ damit beginnen zu wollen. Den Tests war ein verbaler Schlagabtausch zwischen den USA und dem Iran vorausgegangen. Irans Vizepräsident Mohammed Resa Rahimi sagte am Dienstag, im Falle der Verhängung weiterer Sanktionen gegen den Iran im Zusammenhang mit seinem Atomprogramm werde die für Öltransporte wichtige Meerenge von Hormus blockiert. Die USA kündigten an, eine Blockade nicht hinnehmen zu wollen.
Am Samstag schlug Teheran jedoch einen versöhnlicheren Ton an und erklärte sich zur Wiederaufnahme der internationalen Gespräche über sein Atomprogramm bereit. Die Gespräche zwischen dem Iran und Vertretern der fünf UN-Vetomächte USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschlands liegen seit fast einem Jahr auf Eis.
Im Zentrum des Atomstreits steht die Urananreicherung, denn angereichertes Uran kann für zivile Zwecke, aber auch zum Bau von Atombomben genutzt werden. Der Iran versichert, Atomenergie nur für friedliche Zwecke zu nutzen. Am Samstag unterzeicnete US-Präsident Barack Obama ein Gesetz, das weitere Strafmaßnahmen gegen die iranische Zentralbank und den Finanzsektor vorsieht. (AFP)
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