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Irakische Truppen auf dem Vormarsch nach Mossul
© Reuters/Khalid Al-Usily

Kampf gegen den IS: Irakische Armee beginnt Sturm auf West-Mossul

Mossul ist die letzte Hochburg des IS im Irak. Regierungstruppen wollen die Terrormiliz nun ganz aus der Stadt vertreiben. Doch der Kampf dürfte schwierig und hart werden.

Die irakischen Streitkräfte haben nach Regierungsangaben eine Offensive zur Rückeroberung des Westteils von Mossul aus der Hand der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gestartet. "Unsere Truppen beginnen mit der Befreiung der Bürger vom Terror des IS", sagte Ministerpräsident Haider al-Abadi am Sonntag in einer kurzen Fernsehansprache. Die Armee und ihre Verbündeten hatten die Dschihadisten Ende Januar bereits aus Ost-Mossul vertreiben.

Der Fluss Tigris trennt Mossul in einen östlichen und einen westlichen Teil. Nachdem sie Mitte Oktober eine Militäroffensive gestartet hatte, brachte die irakische Armee den Ostteil vor knapp einem Monat mit Hilfe der internationalen Anti-IS-Koalition und kurdischer Peschmerga-Kämpfer wieder unter ihre Kontrolle. Es wird damit gerechnet, dass die irakischen Einheiten nun zunächst auf den am südlichen Stadtrand gelegenen Flughafen vorrücken.

Der westliche Teil von Mossul ist kleiner, aber dichter besiedelt und weiter unter der Kontrolle des IS. Experten erwarten daher eine langwierige Militäroperation. Es drohe ein "Häuserkampf", noch blutiger und härter als im Ostteil der Stadt, sagte der Sicherheitsexperte Patrick Skinner von der Beratungsfirma Soufan Group. Die Straßen rund um das historische Zentrum in West-Mossul sind eng und für große Militärfahrzeuge oft nicht passierbar.

Zudem verfügt die IS-Miliz dort womöglich über einen größeren Rückhalt in der Bevölkerung als im Ostteil der Stadt. "Der Widerstand des IS könnte in dieser Gegend größer sein und es wird schwieriger, aber umso wichtiger sein, die Netzwerke der Dschihadisten nach der Rückeroberung zu zerstören", erklärte die Irak-Expertin Emily Anagnostos vom Institute for the Study of War in Washington.

Der IS hatte 2014 weite Teile des Iraks erobert. Im Juni 2014, kurz nach der Eroberung von Mossul, hatte IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi dort in einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte das "Kalifat" des IS in Teilen des Irak und Syriens ausgerufen. Mittlerweile ist Mossul die letzte große Stadt im Irak, die noch teilweise vom IS gehalten wird.

Die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe im Irak, Lise Grande, hatte sich im Januar besorgt über das Schicksal von Zivilisten in West-Mossul nach dem Beginn einer Militäroffensive geäußert. Zum Schutz der hunderttausenden Zivilisten dort müsse "alles getan" werden, forderte sie. (AFP)

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