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Screenshot eines Videos, das das Homs Media Center am 30. September verbreitet hat. Syrische Kampfflugzeuge flogen dort am 30.9. Luftschläge.
© AFP

Russische Luftschläge in Syrien: "Intensität der Militärschläge wird noch gesteigert"

Deutschland und andere Staaten kritisierten gemeinsam die Angriffe Moskaus auf die syrische Opposition. Russland hat allerdings andere Pläne.

Zwei Tage nach Beginn der russischen Luftschläge in Syrien haben mehrere Staaten in einer gemeinsamen Erklärung auf das Vorgehen Moskaus reagiert. Die Regierungen Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, der USA, Katar, Saudi-Arabiens und der Türkei kritisieren den russischen Militäreinsatz in Syrien. So drücken sie in der Erklärung, die in Deutschland das Auswärtige Amt über Twitter verbreitet hat, ihre "tiefe Besorgnis" angesichts der russischen Militäraktionen in Syrien aus. Explizit nennen sie dabei auch die Luftschläge auf Hama, Homs und Idlib, bei denen "Zivilisten getötet" und die "nicht gegen (die Terrororganisation, die Red.) IS gerichtet gewesen seien". Sie fordern von Russland einen "sofortigen Stopp der Angriffe auf die syrische Opposition und Zivilisten".

Damit widersprechen die Regierungen dieser Staaten der russischen Darstellung, was in den vergangenen Tagen in Syrien geschehen ist. Das russische Verteidigungsministerium hatte erklärt, die Luftschläge hätten sich gegen Stellungen des IS gerichtet. Auch Wladimir Putin selbst erklärte am Donnerstag Berichte über getötete Zivilisten zur feindlichen Propaganda. "Die ersten Informationen darüber waren schon aufgekommen, bevor unsere Kampfflieger in den Himmel gestiegen waren", sagte Putin vor dem russischen Menschenrechtsrat in Moskau am Donnerstag. Er sprach von "Informations-Attacken".

Russland fliegt seit Mittwoch Luftangriffe in Syrien. Auch in der Nacht zum Freitag kam es zu Luftangriffen, die von der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ebenfalls russischen Kampfflugzeugen zugeschrieben werden. Die nächtliche Bombardierung der vom IS gehaltenen Stadt Karjatain hätten vermutlich russische Jets vorgenommen, hieß es. Die Truppen von Präsident Baschar al-Assad hatten im August die Kontrolle über den rund 130 Kilometer nordöstlich von Damaskus gelegenen Ort an den IS verloren.

Die internationale Kritik am Vorgehen in Syriens indes beeindruckt in Russland offenbar wenig. Nach Angaben eines führenden Parlamentariers dürften die Luftangriffe drei bis vier Monate andauern, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Intensität der Militärschläge werde zudem noch gesteigert, sagte der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses der Duma, Alexej Puschkow, am Freitag dem französischen Radiosender Europa 1. Zwar gebe es immer das Risiko, dass sich ein Einsatz in die Länge ziehe. "In Moskau sprechen wir aber über eine Operation von drei bis vier Monaten", erklärte der Abgeordnete des russischen Parlaments. Er äußerte sich wenige Stunden vor einem Treffen der Staats- und Regierungschefs Russlands, Frankreichs, Deutschlands und der Ukraine in Paris. (mit rtr)

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