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Populistischer Lega-Chef: Matteo Salvini.
© Riccardo Antimiani/ANSA/AP/dpa

Italien: Innenminister Salvini will Roma-Minderheit zählen lassen

Lega-Chef Salvini will die Minderheit der Roma in Italien zählen lassen. Italienische Roma müsse das Land "leider behalten", sagte der Rechtspopulist.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini will die in Italien lebenden Angehörigen der Roma-Minderheit zählen lassen. Ein Zensus ermögliche die Ausweisung von Ausländern ohne gültigen Aufenthaltsstatus, sagte der Chef der fremdenfeindlichen Lega-Partei am Montag einem regionalen Fernsehsender. Roma mit italienischer Staatsangehörigkeit müsse das Land "leider behalten". Er wolle bei dem Zensus sehen, "wer, wie und wieviele sie sind", erläuterte der Vizeregierungschef.

Die nationale Roma-Vereinigung erinnerte daraufhin an eine Zählung der Minderheit durch Behörden aus dem vergangenen Jahr und forderte ein baldiges Treffen mit dem Innenminister. In Italien leben rund 170.000 Roma und Sinti, von denen die Mehrzahl einen festen Wohnsitz und einen regulären Arbeitsplatz hat.

"Leicht faschistischer Anstrich"

In den Reihen der Opposition stieß Salvinis Vorschlag auf scharfe Kritik. Senatorin Simona Malpezzi von der sozialdemokratischen PD bezeichnete den Plan einer Roma-Zählung als "neueste Masche mit leicht faschistischem Anstrich". "Erst die Attacken gegen Flüchtlinge und jetzt gegen Roma", bemängelte auch der linke Abgeordnete Federico Fornaro. Salvini schüre absichtlich Hass.

Italiens Innenminister stand in der vergangenen Woche bereits international im Fokus, als er die mehr als 600 Flüchtlinge auf dem Hilfsschiff "Aquarius" abwies und ankündigte, private Rettungsschiffe nicht mehr in italienische Häfen zu lassen. (AFP)

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