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Freunde und Verwandte des Opfers nehmen in Mossul (Irak) an der Beerdigung teil.
© dpa

Vereinte Nationen: Hunderte Einwohner als IS-Schutzschilde in Mossul getötet

Mehr als 300 Zivilisten sind im Kampf um den Westteil der irakischen Stadt Mossul seit Mitte Februar getötet worden. Laut UN wurden sie vom IS als menschliche Schutzschilde missbraucht.

Beim Kampf um den Westteil der irakischen Großstadt Mossul sind nach UN-Angaben seit Mitte Februar mindestens 307 Einwohner getötet worden, die von der Islamisten-Miliz IS als menschliche Schutzschilde missbraucht worden seien. 273 weitere Zivilisten seien dabei verwundet worden, teilte UN-Menschenrechtskommissar Seid Raad al-Hussein am Dienstag in Genf mit. Die IS-Kämpfer trieben die Menschen demnach in Gebäuden zusammen, die mit Sprengfallen bestückt worden seien, und feuerten auf Flüchtende.

Der Menschenrechtskommissar mahnte, die irakischen Truppen und ihre Verbündeten dürften nicht in diese Falle des IS tappen und müssten zivile Opfer vermeiden. Das US-Militär untersucht derzeit die Umstände einer Gebäude-Explosion, bei der vor knapp zwei Wochen in West-Mossul mehr als 200 Menschen getötet wurden. Augenzeugen hatten berichtet, dass die Islamisten dort Zivilisten als Schutzschilde in den Kellern eingesperrt hätten.

Der irakischen Armee zufolge hatten IS-Kämpfer das Gebäude mit Sprengsätzen versehen, um Zivilisten zu töten. Einige Augenzeugen erklärten dagegen, das Gebäude sei nach einem Luftangriff der US-geführten Koalition eingestürzt. Auch war davon die Rede, dass bei dem Angriff möglicherweise ein mit Sprengstoff beladener Lkw der IS-Miliz getroffen worden sei. Irakische Truppen haben den Ostteil der Stadt bereits erobert und die Islamisten in West-Mossul eingekesselt. (Reuters)

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