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Helmut Kohl bleibt als Kanzler der Einheit in Erinnerung.
© REUTERS

Casdorffs Agenda: Helmut Kohl ist und bleibt Kanzler der Einheit

Am 9. November, dem Schicksalstag der Deutschen, kommt Helmut Kohl einem schon in den Sinn. Er sollte das aber grundsätzlich. Ein Kommentar.

Die Leute hassen ihn, oder sie verehren ihn. Und dann gibt es noch die Mehrheit, denen Helmut Kohl inzwischen wohl eher einerlei ist. Aber am 9. November, dem Schicksalstag der Deutschen, kommt er einem schon in den Sinn. Denn einer dieser 9. November in unserer Geschichte ist mit der glücklichen deutschen Einheit verbunden, und Kanzler der Einheit ist und bleibt: Kohl.

Dass es in der Hauptstadt Deutschlands bis heute keinen namhaften Platz für ihn gibt – das sagt auch etwas aus über unser Verhältnis zur Geschichte. Kohls Witwe Maike zu diesem Tag im „Deutschlandfunk“: „Wenn man den Namen Helmut Kohl nennt, setzt in Deutschland der Verstand aus. Das ist ganz klar. Bei den einen so und bei den anderen so. Alle wollen ein Stück vom Kohl-Kuchen oder vom Kohl-Mantel haben, im Guten wie im Schlechten.“ Also wenn’s passt, erinnern wir uns? Das klingt bitter. In jeder Hinsicht – für sie, für uns aber auch. Vielleicht braucht es noch mehr Abstand, zeitlichen, damit wir verstehen: Geschichte ist mehr als ein Instrument und mehr als ein Sentiment. Es ist das, was wir nicht bestreiten dürfen. Niemandem.

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