SPD-Spitzenkandidatin in Thüringen: Heike Taubert: "Ich habe keine Fehler gemacht"
Heike Taubert, Sozialministerin der großen Koalition in Thüringen, hat als Spitzenkandidatin den Einbruch ihrer Partei von rund 18 auf rund 12 Prozent mitzuverantworten. Sie selbst sieht das im Interview aber anders.
Frau Taubert, Rot-Rot-Grün wäre drin. Ist das für Sie nach dem schlechten SPD-Wahlergebnis ein Lichtblick?
Im Moment nicht. Wir haben verloren, das ist offensichtlich. Die SPD ist abgestraft worden. Wofür, müssen wir erst einmal analysieren, weil wir eine gute Politik über fünf Jahre gemacht haben. Deshalb ist es heute nicht der Tag für uns, über Koalitionsmöglichkeiten zu sprechen.
War es eine Fehler, keine Koalitionsaussage gemacht zu haben?
Wir haben gemeinschaftlich entschieden, dass wir keine Koalitionsaussage vor der Wahl machen. Deswegen werden wir auch gemeinsam dieses Ergebnis tragen.
Wenn die SPD in Sondierungsgespräche geht: Dann eher mit Linken und Grünen oder doch mit der CDU?
Heute ist nicht der Tag, darüber zu sprechen. Die Partei hat sich ja selbst in die Hand versprochen, dass wir erst schauen wollen, was gibt es für Möglichkeiten. Nach wie vor sind uns die Themen wichtig. Und ich denke, auch den Thüringerinnen und Thüringern waren die Themen wichtig, auch wenn es am Ende für sie nicht die Rolle gespielt hat bei der Wahlentscheidung.
Haben Sie als Spitzenkandidatin Fehler gemacht?
Ich kann das für mich gar nicht sagen. Wenn ich den gemacht hätte, würde ich ihn benennen. Wir haben versucht, gemeinsam zu kämpfen. Wir sind einig gewesen in der Partei, wir haben wirklich gute Themen aufgestellt. Aber am Ende hat sich alles nicht auf die Themen fokussiert, sondern darauf, ob ein Linker Ministerpräsident werden kann in Deutschland. Alles andere ist überdeckt worden. Da konnte ich auch nichts dagegen tun.
Die SPD steckt zwischen CDU und Linke in einem Dilemma. Was wird sie mit Blick auf 2019 anders machen müssen?
Dafür brauchen wir noch Zeit, um herauszufinden, warum das so gewesen ist und ob wir im nächsten Wahlkampf dann eine andere Entscheidung treffen. Aber da ist es heute viel zu früh, darüber zu sprechen.
Das Interview führte Eike Kellermann
Eike Kellermann
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