Ehemaliger FDP-Chef: Guido Westerwelle an Leukämie erkrankt
Der ehemalige Außenminister und frühere FDP-Chef Guido Westerwelle ist an Leukämie erkrankt. Das teilte der Leiter des Büros der Westerwelle Foundation am Freitag mit.
Der frühere Außenminister Guido Westerwelle ist an einer offenen Leukämie erkrankt. Alexander Vogel, Leiter des Büros der Westerwelle Foundation schrieb dazu in einer Mitteilung, die auf der offiziellen Facebook-Seite von Westerwelle veröffentlicht wurde: "Guido Westerwelle befindet sich bereits in medizinischer Behandlung mit dem Ziel einer vollständigen gesundheitlichen Genesung. Wir bitten, auch im Namen von Guido Westerwelle und seiner Familie, von Nachfragen abzusehen. Weitere Auskünfte können nicht gegeben werden." Nach Informationen des „Kölner Express“ wird Westerwelle inzwischen stationär in der Kölner Universitätsklinik behandelt.
Die Erkrankung sei vor einer geplanten Knie-Operation entdeckt worden, berichtete Werner Hümmrich, Chef der Bonner FDP, der Zeitung. Westerwelle habe Beschwerden gehabt, nachdem er sich auf Mallorca beim Joggen vertreten habe. Bei der Voruntersuchung zu dem Eingriff sei aufgefallen, dass sein Blutbild nicht in Ordnung gewesen sei. Gewissheit habe es dann am Donnerstag gegeben.
Die Nachricht löste über die Parteigrenzen hinweg große Bestürzung aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünschte dem FDP-Politiker, der von 2009 bis 2011 ihr Stellvertreter war, gute Genesung: "Ich kenne Guido Westerwelle seit langen Jahren als einen großen Kämpfer. Meine Gedanken sind bei ihm."
Politiker bekunden Mitgefühl
FDP-Chef Christian Lindner reagierte betroffen. "Wir sind in Gedanken bei Guido Westerwelle. Von Herzen wünschen wir ihm, dass er seine Erkrankung bald und vollständig überwindet." Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte bei einem Besuch in der Türkei: "Ich wünsche ihm, auch im Namen aller Mitarbeiter des Auswärtigen Amts von Herzen viel Kraft für den Kampf gegen die Krankheit und baldige vollständige Genesung." Auch der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu äußerte "beste Genesungswünsche".
CSU-Chef Horst Seehofer sagte der "Mittelbayerischen Zeitung": "Ich wünsche ihm die Kraft und die Portion Glück, die man in einer so schweren Situation braucht." Linksfraktionschef Gregor Gysi erklärte: "Meine Gedanken sind bei ihm und Michael Mronz." Seit der Bundestagswahl Ende September, als die FDP erstmals in ihrer Geschichte den Einzug ins Parlament verpasst hatte, kümmerte sich Westerwelle vor allem um den Aufbau seiner Stiftung in Berlin. Aus der aktiven Politik hielt er sich heraus.
Die Westerwelle Foundation, die er zusammen mit dem Internet-Unternehmer Ralph Dommermuth gegründet hat, will sich um die internationale Verständigung und den Wandel in den nordafrikanischen Staaten bemühen.
Westerwelle im Dezember: "Ich habe noch vieles vor"
Als einer der ersten reagierte der Landesvorsitzende der FDP in Rheinland-Pfalz, Volker Wissing, auf die Nachricht von der Erkrankung des früheren FDP-Parteichefs: "Alles Gute und vor allem eine rasche Genesung!" wünschte er Westewelle via Twitter.
Westerwelle war vor rund einem halben Jahr mit dem Antritt der neuen Regierung aus dem Amt des Außenministers ausgeschieden. Damals hatte er im Tagesspiegel-Interview gesagt: "Ich bin nicht 82, sondern bald 52, ich habe noch vieles vor. Ich scheide aus meinen politischen Ämtern. Aber ich bleibe ein denkender Liberaler. Und deshalb sage ich: Vielen Dank und "Auf Wiedersehen"." (Tsp/dpa)
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