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Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann strebt offenbar eine dritte Amtszeit an.
© Marijan Murat/dpa

„Fit und voller Tatendrang“: Grüne rechnen mit erneuter Kandidatur von Winfried Kretschmann

Lange hat Ministerpräsident Kretschmann die Grünen über seine Zukunftspläne rätseln lassen. Doch nun ist die Entscheidung gefallen, heißt es aus der Partei.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann strebt offenbar eine dritte Amtszeit an. In Grünen-Kreisen rechnet man damit, dass der 71-jährige seine erneute Kandidatur als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl im Frühjahr 2021 an diesem Donnerstag bekannt geben wird.

Für diesen Termin laden die Grünen-Landesvorsitzenden Sandra Detzer und Oliver Hildenbrand zu einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kretschmann ein. Offiziell steht die Vorschau auf den Landesparteitag am 21. und 22. September auf dem Programm.

Bei den Grünen heißt es, Kretschmann wolle die Gelegenheit nutzen, seine Pläne zu erläutern. Seiner Partei hatte er versprochen, nach den Sommerferien Klarheit zu schaffen. Zuletzt hieß es bei Vertrauten, er sei „fit und voller Tatendrang“.

Seit Mai 2011 ist Kretschmann Ministerpräsident in Baden-Württemberg. Für die Grünen war der damalige Wahlerfolg eine Sensation: Kretschmann war der erste grüne Regierungschef auf Landesebene. Laut Umfragen ist er mittlerweile zum beliebtesten Ministerpräsident in Deutschland aufgestiegen. Zunächst regierte er in einem Bündnis mit der SPD, seit 2016 mit der CDU. Bei der Landtagswahl 2016 gelang es den Grünen unter seiner Führung, zur stärksten Kraft im Parlament zu werden.

Ein Nachfolger ist nicht in Sicht

Schon länger wird bei den Grünen debattiert, wer Kretschmann beerben könne. Doch es ist nicht so einfach, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Als ein möglicher Kandidat galt lange Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer, den Kretschmann durchaus schätzt.

Doch mit seinen wiederholten Einlassungen zur Flüchtlingspolitik brachte Palmer viele in seiner Partei gegen sich auf, dort gilt er als nicht vermittelbar. Als weiterer Nachfolger wurde Cem Özdemir gehandelt: Der ehemalige Parteichef ist im schwäbischen Bad Urach geboren und aufgewachsen, er gehört auf Bundesebene zu den bekanntesten Grünen-Politikern. Doch Özdemir hat am Wochenende angekündigt, dass er sich für den Fraktionsvorsitz im Bundestag bewerben will.

Die CDU hatte nach der Europawahl entschieden, dass sie dieses Mal eine Frau ins Rennen gegen den beliebten Ministerpräsidenten schicken will. Susanne Eisenmann, derzeit Kultusministerin in Kretschmanns Kabinett, ist als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl nominiert.

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